Lola van Unbehagen

Du wachst auf, wie jeden Tag, zur selben Zeit, die nicht wirklich Raum lässt, ruhig in den Morgen zu gleiten. Du fühlst dich statt dessen schon beim Betätigen des Wasserkochers, als würdest du dich jetzt schon verspäten. Daher auch der Zugzwang ins Bad; wie lange wirst du heute brauchen, dir die Maske zu richten; wie tief sind die Augenringe der Getriebenheit? Du möchtest ja nicht sagen, dass du keinen Bock hast, nein, ist es doch ein Easteregg im Knigge der Leistungsorientierung, seinen Gemütszustand dort zu lassen, wo er unbezahlt bleibt - im Pausengespräch.
Du bist nocht nicht mal mit dem Zähneputzen fertig und denkst neurotisch an die Frage, ob du alles wichtige schon eingepackt hast. Da du für Meditation und Waldspaziergänge zu rastlos und eingebunden bist, haben dabei Kippen die höchste Priorität im Medizinkoffer, und sind es nicht die Kippen, ist es das Handy, um deiner anerzogenen Persönlichkeitsstörung zu fröhnen, nichts verpassen zu wollen, und als Kaution dafür dauerhaft erreichbar zu sein. Wer bekommt denn heutzutage bitte wirklich NICHT mit, wenn irgendwo ne Nachricht eingeht? Hat man sowas wie nen Nachtmodus sieht mans spätestens nach dem Aufwachen; und auch im Generellen ist dieses Scheißteil doch immer irgendwie in der Nähe. Da musst du dich schon fragen, was die armen Menschen nach der Wende gemacht haben, wenn sie mal an fremden Bushaltestellen rauskamen oder das Bedürfnis hatten, einen zeitgenössischen Kettenbrief zu teilen.
Kannst du aber nicht, da du nun los musst - deine Haare waren unerwartet im Stadium zwischen fettig und trocken und wirkten ungünstig auf die Zeitlinie.
In der Bahn schreit ein Kind - klingt nach Zahnwuchs - und es würde dir weitaus weniger im Solarplexus weh tun, wenn du nicht gerade dabei wärst, deine Pflicht zu erfüllen. Du könntest ansonsten einfach am geplanten Ziel aussteigen und dir erstmal einen Ort der Ruhe suchen, um danach wieder ausgeglichen auf andere zugehen zu können. Aber du musst ja doch Geld verdienen; darfst dich nicht verlieren in Träumereien, die deinen Nettolohn erheblich schmälern würden - was ist dann mit deinem Lebensstandard, nicht wahr?
Berauscht von Menschen trittst du deinen Job an und simulierst dir bis Feierabend deine Motivation ins Gemüt, wenn du mal einen Durchhänger hast. Du verabschiedest dich und begibst dich in die mit fremden Rascheljacken gepolsterte Bahn, in der im unmittelbaren Umkreis drei Leute auffällig ansteckend husten und/oder aussehen.
Nun kommst du nach Hause und denkst darüber nach, was du tun willst, und danach darüber, was du tun musst. Und weil du Geld verdienen musst und dieser Rohstoff so unglaublich HEIKLE Situationen auslösen kann, wenn er in die falschen Hände gerät, stehst du ständig unter Verdacht, zu Unrecht zu viel davon zu haben. Also vertreibst du dir periodisch noch mehrere Stunden auf ehrenamtlicher Basis für nervtötenden Behördenkram.
Du schaust auf die Uhr. Du solltest bald ins Bett gehen, wenn du diesen Lebensstandard halten willst.

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"Du hättest den Pullover kaufen sollen."

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"Sie haben es gerochen und sie fanden es abstoßend. Du hättest ihn mindestens noch drei Sekunden länger verdrücken können, dann wären sie weg gewesen. Jetzt finden sie dich ekelhaft."

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"Wenn du beim Vögelnchen an geile Unbekannte aus deinem Alltag denkst, solltest du dabei woanders hinatmen; es wirkt zu auffällig."

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"Es hilft nichts, beim kacken das Oberteil bis über den Bauchnabel zu krempeln. Das ist ein Überbleibsel aus Kindertagen, wenn du verstehst."

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"Als dir deine Mutter noch alles bis nach Afrika gekrempelt hat, damit du's nicht vollsaust."

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"Iss' doch mal wieder eine halbe Zwiebel."

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"Deinem aufgezwungenen Sitznachbarn im Bus ist es scheißegal, ob du dich nach der großen Leerung an zentralen Haltestellen von ihm wegsetzt."

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"Vielleicht verachtet er dich sogar instinktiv, weil du seinen Wohlfühlbereich überschreiten musstest."

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"Dein Geschlechtsteil ist hesslig."

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"Deine Eltern wissen, wenn ihr es gerade getan habt. Sie sind deine Eltern."

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"Der Schweißgeruch neulich im Wartezimmer kam von dir selbst."

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hmpaha dasselbe hab ich Raik vor 4 Stunden gefragt, um abzutasten ob er SCHNÄH genauso beruhigend findet wie ich. Schnee ist DAS Sedativum der hiesigen Menschheit sag ich euch - allein schon die Tatsache, dass wir Regen, wenn es schneit sozusagen in Zeitlupe sehen, untermauert meine These. Statt fahler Bäume und drecknass glänzender Straßen sieht man weiße Decken, wie jene, die in unbenutzten Zimmern die Möbel vor Staub schützen sollen. Unbenutzte Zimmer strahlen Ruhe aus, bisweilen auch Unruhe, wenn man es verlernt hat, ruhig zu sein. Und so ist es auch mit Schnee - er geleitet dich in eine Winterruhe, eine Art Äquivalent zu der allgemeinen Gelassenheit, die sich einfindet, wenn es im Sommer lange sonnig und heiß ist. Je nachdem, wie's in dir drinnen aussieht, wirst du dich dagegen vehement wehren und die Jahreszeit verteufeln, doch passt du dich dem Tempo an, lässt sich durchaus Kraft daraus gewinnen, um nicht vor Tristesse am Unterarm zu kauen während man eine Zwiebel ansieht oder so

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Marlen:
mirjam = widerspenstig; Lena = die aus Magdala Stammende

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Bedeutung / Übersetzung

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die Sonnengleiche
von Gott geliebte

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Weitere Informationen zum Vornamen

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Doppelform aus 'Maria' und 'Lena' (Kurzform von Magdalena) bekannt durch die Schauspielerin Marlene Dietrich bzw. deren Künstlernamen (richtiger Name: Maria Magdalene von Losch)

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Marlen ist die Kurzform des weibl. Vornamen Marleen

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Doppelname aus Maria und Lena

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Interessehalber musste ich jetzt auch noch Lola nachschauen:

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dolor = der Schmerz (Spanisch) dolor = der Schmerz (Lateinisch)

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Bedeutung / Übersetzung
die Perle
die Schmerz Ertragende
Schmerzensperle
im Kongo bedeutet Lola = Paradies

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Weitere Informationen zum Vornamen

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von einem spanischen Beinamen für die Gottesmutter Maria 'Nuestra Señora de los Dolores' from a Spanish title 'Nuestra Señora de los Dolores' for Maria, the mother of Jesus. Lola ist auch eine Koseform des weiblichen Vornamen Leonore, der eine Kurzform von Eleonore ist.

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Schmerzensperle aller

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Ich hatte eine Zeit lang mal eine Weckfunktion mit dem Titel "Alles wird gut" im Handy gespeichert. Es war aber mehr Persiflage als Selbstmotivation, wie ich im Nachhinein feststellen muss. Alles wird gut sagt man zu Kindern, die sich das erste mal blutig auf die Fresse legen, oder zur hysterischen Nachbarin, die klagend ihre zertrampelten Rosen bedauernd betrauert. Ich zum Beispiel habe gestern Nacht erst bedauert, wie erzwungen ich mein Leben führe. Ich fühle mich regelrecht gefangen von der Tatsache, dass ich nicht nach meiner inneren Uhr leben darf - die übrigens - nicht nur bei mir - unmittelbar mit dem Gefühlsapparat verknüpft ist. Nun ist die Folge davon, dass natürlich nicht jeder Mensch derselben Zeitzone dasselbe erledigt, fühlt und denkt. Dementsprechend geistesbehindert ist es, zwei kleine, mechanische Kunststoffkackzeiger auf einem Zahlenkreis einer ganzen Bevölkerung denselben Biorhythmus tick-tieren zu lassen. Und alles was sich im Jahr verändert ist zwei Mal eine Stunde mehr oder weniger. Welche der Termine und Zeiten hab' ich mir eigentlich wirklich selbst ausgewählt? Wie viel Prozent vom Tag kann ich nach mir und meinen Bedürfnissen gestalten, ohne Dingen, auf die ich wirklich Lust habe, einen Pflichtriegel vorschieben zu müssen? Ich meine hier richtige Lust, nicht diese kompensierende, ungezielte "Mal gucken"-Lust. Das Ergebnis jedenfalls sah mau aus, und diese Erkenntnis trieb mich in einen traurigen, allgemein vorwurfsvollen Zorn. Ein "Alles wird gut" wäre in dieser Situation wohl das Benzin im Feuer; und man sollte sich mit dieser meist aus einer mitfühlenden Unbeholfenheit herrührenden Floskel zurückhalten, wenn der Gegenüber gerade eine Selbsterfahrung durchmacht. Ich ging dann auf den Balkon, um einen einen Mondstab zu zünden, da sah ich auf 12:00 Uhr auch tatsächlich den Mond, dessen oberes Viertel von einer tiefblauen Nachtwolke bedeckt war. Ich kann deswegen gar nicht sagen, ob es ein richtiger Vollmond war, aber sei's drum; er war sehr hell und sehr groß. Mir fiel wenig später eine flache, breitflächige Pfütze auf dem Dach eines würfelförmigen Garagen-Anbaus auf, und als ich noch ein wenig später wieder hinsah, spiegelte sich der leuchtende, runde Mond darin in einer Weise, als gäb's ihn zwei Mal. Ich wollte den Moment noch etwas genießen, bevor ich Raik darauf hinwies, aber als ich Raik dann darauf hinweisen wollte, war der Mond in der Pfütze überhaupt nicht mehr zu sehen. Es war eine Sache von Minuten.
Ich hab dann erst etwas später die Ironie bei der Kulisse verstanden:
Die Erdrotation - sozusagen the godmother of Zeit-Ticktacktur - hatte mir soeben mitgeteilt, dass man nur im richtigen Moment hinsehen muss; und ich das gerade getan hatte. Ein charmanteres "Alles wird gut" kann sich ein Menschenseelchen kaum vorstellen.

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Man sollte deswegen darauf vertrauen, dass der Betrübte sein Alles wird gut wieder erleben wird, anstatt ihm dieses "Mit freundlichen Grüßen" der Küchenpsychologie ins Gesicht zu forcieren.

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öböbööö oah die Tachesfrachen wieder - wie bei irgendwelchen Tiervideotrends ist das. Du siehst das jeden Tag öfter und öfter auf deiner Startseite und dann, so ca. 6 Monate, nachdem der Hype wieder abgeklungen ist, schickt dir deine Mudder genau dieses Video mit DREI Tränenlachsmilies per Whatsapp. Und irgendein Heini bekommts dann noch hin so einen scheiß Schlumpf drüberzulegen - diese hässlichen vor digitaler Verderblichkeit ins Leere starrenden App-Missgeburten. Wenn mir meine Mutter sowas schickt tu' ich immer so, als hätt' ich's überscrollt, weil ich ihr den Spaß nicht verderben will :'-(

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Aber ja, es wär schon interessant, mal zu untersuchen, wie Girlz so auf mich reagieren, wenn ich einfach weiterhin authentisch agiere, dabei aber nen Schwengel inner Buchse habe. Auch Boyz - mir gehts ja hier nicht ums sexuelle; man hätte einfach die Möglichkeit, die Beknacktheit einiger Menschen mal aus nem anderen Blickwinkel zu erfahren; eventuell einiges zu verstehen. Wie sich einige von nem' vordefinierten Stück Fleischschlumpf da unten diktieren lassen, kann durchaus kabarettistische Züge annehmen - und ich sprech' hier nicht von so typisch untersextem Herumgemensche, sondern von den Hemmungen und Grenzen, die sich einige Schnullis gezielt selber auferlegen, nur um sich mit ihrem USB-Stick/Slot indentifizieren zu können.
Vielleicht schau ich auch einfach Tiervideos. Wieso stressen?

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Ey - das war der komischste Mist, den ich seit langem gesehen habe. Lief auf tele5, kann aber nicht mehr sagen welcher Tag, weil ich die Tage in letzter Zeit nicht mehr unterscheiden kann. 2-3 Tage her. Weiß den Titel auch nicht mehr - irgendwas mit Santa. Die Kulisse machte nen grönländischen Eindruck, vielleicht auch antarktisch oder russische Tundra. Man sah weit und breit keine Häuser, nur hügelige Schneelandschaft mit üppigen Waldstücken. In nem kleinen Tal hatten die ihren Hof, und dort lebte halt ein Vater mit seinem Sohn. Der schlachtete da Schweine, schien aber auch für ne Rentierherde verantwortlich zu sein. Es war dann Tag des Zusammentriebs und gemeinsam mit nem weiteren Vater-Sohn-Gespann fuhren die halt zu dieser Zusammentriebsstelle. Da denkt man sich noch "Ok, wird entweder Familiendrama oder so Mord-Zeug". Nun kamen da nur 2 Tiere verschreckt gelaufen, und die Gruppe fuhr auf ihren Schneeschlitten weiter rein und fand die ganze Herde angeknabbert und tot über die Landschaft verteilt. Die Väter vermuteten Wölfe und die Jungz stritten im Geheimen, weil da der eine wohl 'n Loch in den Grenzzaun gemacht hat vor paar Tagen. Sie schätzten dann noch den Verkaufswert der toten Tiere ein und kehrten wieder um. Im Verlauf gabs dann immer mehr Leichen und blutiges totes Tiergelumbe und sie wussten halt nicht was es war.
Ich habe mich dann kurz um andere Dinge gekümmert, und als ich wieder hingesehen habe, stürmte da ne riesen Herde nackter, alter Männer mit weißem Bart in der Nacht über die Schneelandschaft; alle bisschen Zombie-mäßig aber auch irgendwie nicht. Die Familie trieb sie zusammen - also wirklich wie bei einem Zusammentrieb - und schätzten dann den Verkaufswert eines Weihnachtsmannes. Es kommt dann eine Art Schnellabhandlung und nach einem Zeitsprung sieht man am Ende genau diese Zombie-Weihnachtsmänner mit so Übungskinderpuppen und zurecht gemacht in einer Linie auf Hockern sitzend und weihnachtlich seiend. Ein offenkundig reicher Geschäftsmann beäugt die Ware, gibt sein Ok und zum Ende werden alle einzeln in große Holzkisten gesteckt und exportiert.

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Ich kann wirklich nicht sagen, wie ich den Film gefunden habe. Aber war schon tricky - man erwartet irgendnen konventionellen Grund wie Genexperimente, Seuchen und/oder Politik - und dann kommen die mit Knecht Ruprecht.

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Ich habe Raik neulich zum Nikolaus so bisschen Bubu gekauft - Lindt Pralinen, so'n überteuerten scheiß Fererro-Pappkackstern (aber die weißen scheiße sind die lecker), UND so eine 15 €-Guthabenkarte für XboX-Gelumbe. Es war noch die Vormitternacht zum Nikolaus hin, als ich plante wie ich das in seine Botten drapiere und mich fragte, wann er endlich ins Bett geht, weil ichs lang nicht mehr machen würde nach sonem anstrengenden Tag. Auf Arbeit war Weihnachtsfressen angesagt gewesen; alle Kolleginnen brachten ihre Kinder mit. Sie kochten und gickerten hinten in der Mitarbeiterküche, und vorne kannste dir Lola vorwerkstelligen, umtrudelt von 4 Kindern zwischen 1 und 9; in aller Seelenruhe ihren Job erledigend. Dann gabs das essen - thailändisch. Wasabi ist ne Kaugummizigarette dagegen. Daher habense für die deutschen Mimimosen extra ungeschärften Reis bestellt. Das Essen war dann auch rum und von dem Zeug unterm Tisch hätte man dem Flüchtlingsheim ne Halte weiter ein reichhaltiges Abendmahl bescheren können. Die Belegschaft fing an wie besessen zu putzen; am Empfang wurden Tageseinnahmen gezählt, zwischendurch führte immer mal jemand ein Telefonat und mal wieder im Auge des Welpenhurrikan war ich. Aber das war überhaupt nicht anstrengend; im gegenteil - das was die da machten, mach ich die ganze Woche, und ich war SO FROH auf 4 Kinder aufpassen zu dürfen. ich weiß nicht, ob es Maßstäbe für Verzweiflung gibt, aber das wäre so einer, nehm' ich an. Das eine Kind tatschte überall ins noch nicht weg gestellte essen; und irgendwann hat's die Flosse dann auch mal an dem Terrorzeug gehabt. Ich glaube nicht, dass es aufyoutube viele echte Videos von Kleinstkindern gibt, die viel zu scharfen Scheiß fressen, weil dafür gibts ja die Internetpolizei in den Kommi-Streifenwagen, nech? Ich hab jedenfalls selten so eindeutige Gesichtsausdrücke bei Menschen gesehen - der sabberte sich auf die Latzhose und wusste nicht ob das weh tut oder einfach nur nervt. Dann legte sich das andere, jüngste Fastbaby fast noch die Treppe runter und danach hab ich Prinzessinnenfliesen in einem Prinzessinnenhaus von einer Prinzessinninninninen ausgemalt. Da die Chefin ihren Schlüssel vergessen hatte, konnte ich nicht wie ein normaler Mensch, der seit nem Monat immer nur den Sonntag frei hatte, 20 Uhr gehen, sondern als letzte, um alles zuzuschließen. Ein beträchtlicher Teil meines Samstagfeierabends war also dahin; und dann wars mir auch kackegal. Bin ich noch ins Rewe und hab den Nikolausscheiß geholt.

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Ich spulte auf dem Sofa um Nikolausvormitternacht also gerade den Tag ab, da startete Raik seine XboX, und ich war endlich abgelenkt und fragte mich innerlich (Betoung auf innerlich), was man denn dort eigentlich alles so kaufen kann; und ob sich diese Guthabenkarte überhaupt lohnt. Wenige Sekunden später begann Raik zu erzählen, was man denn dort eigentlich alles so kaufen kann.

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So das in der Gesamtheit gibt nen' recht eindeutigen Querschnitt.

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Debile Sachen. Die Eule, der man aufs Gehirn drückt, und dann was aufnehmen kann zum Beispiel. So ein Vieh aus Monster High soll das wohl sein. Find ich herrlich sowas. Dann hab' ich noch sone ägyptisch lackierte Katze die nen Bauchtanz macht, wenn man den Knopf drückt - und gestern, da hab' ich mir erst zwei von diesen Digibirds bestellt. Hey ich meine das ist doch ein Aufruf an mich - bekomm Diabetes wenn ich Vögel sehe aber bekomm Gewissensbisse, jedesmal, wenn ich kurz davor bin, einen zu adoptieren. Also zwei. Und da geht das mit dem Geld und dem Platz schon los. Als ob ich die in sone herablassend kleine Voliere pappe. Und jetzt gibt's Vogelroboter, die bekloppte Lieder singen. ALS OB ICH DAS UNTERLASSE. Allein schon wegen der Parallele zu diesem Märchen, wo irgendein China-Kaiser nen mechanischen Vogel geschenkt bekam.

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https://youtu.be/uusIxEtUnyc
(ich gebs zu ich hab mir 3 bestellt)

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Da muss ich mal bisschen pauschpolarisieren - im großen und ganzen ist das bei mir nämlich das alte, noch chanson-angehauchte Zeug aus den 50ern/60ern. Da kam ja auch dieser Doo-Wap-Trend auf, und das in Zusammenhang mit schallplattenknister-low-qualitativen Frauen- und Männerstimmen verschiedener Tonhöhen schmiert erstmal richtiges Weihnachtshonigfeeling um's Mäulchen. Die könnten da über dampfende Blutwurst am kubanischen Strand bei 35 Grad singen, es klingt IMMER weihnachtlich und spritzt einem glasierend-pulsierend direkt dieses Kakao-Feeling ins Herz.
Hier - die elektrische Orgel bei ca 1:10 und dann noch die Ukkulele dazu EIN TRAUM so richtig schön kitsch-verquer:

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https://youtu.be/KZiSfv0PHiQ

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Bei dem modernen Zeug mischen die ja höchstens mal paar Glitzer- und Klingelglöckchentöne in die Bridges; und ohnehin suggerieren mir die Macharten der neueren Weihnachtswerke eher Vorweihnachts-Kaufgesichter in überfüllten Einkaufspassagen zum verkaufsoffenen Sonntach, als geborgene Keksemotionen.

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Wenn ich aber meine kompromisslos-nostalgische Playlist schon paar Advente durchgehört habe, sind's vor allem The Drifters, die mir mit ihrem "WhiteChristmas" nie auf den Sack gehen werden.

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https://youtu.be/PoAjmmD89Vw

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Bin gar nicht so die Marmeladentypin, Gundelinischlini. Das könnte daran liegen, dass man von dem Flutsch immer ordentlich draufpacken muss, damit's gleichmäßig schmeckt - das Gelumbe ist ja so flexibel, dass es bei jeder Änderung des Schnittenwinkels die Bemme wieder runtertropft. Tut man dagegen ne dezente Menge drauf, ist das ganze Geschmacksgleichgewicht aufm Brot durcheinander- meistens schmecken dann nur die Ränder, an denen man mitm Messer abgesetzt hat, damit man keine Klebfinger bekommt. Ansonsten isst man eigentlich nur Butter mit Saftresten in den Schmiertälern.
Ich bin einfachzu faul für Marmelade. Zudem sollte die Mitte einer Schnitte ja eigentlich das leckerste sein - oberster nusspli-Brot mit deutscher Markenbutter drunter-Paragraf. Para..Paragraph...Paranoiagraph... .
Stand aber mal eine Zeit lang sehr auf Pflaumenmus - so ein doofes Wort - hat sich aber wieder gelegt. ich glaub das waren nur die Homone. 15-17 Jahre so die Drehe.

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Mensch - das ist eine gute Frage und bringt mich auf eine sehr gute Idee. Mensch nein wirklich - Domidanke!
Ich strebe mal wieder eine Verpissung an, fiel mir gerade ein. Ich ging im Kopf so die Möglichkeiten VOR dem Verpissungseinfall durch und fand darin Routine - [Vampirfauchgeräusch] - um mich wieder gut zu fühlen, ist also eine Reise mal wieder von Nöten. Denn schon in meinem Skype-Dings steht (das ist aus sonem auf Retro gemachten Spruchbüchlein)

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"Man ist launenhaft und fühlt sich unbefriedigt. Man verschaffe sich ausreichend Abwechslung, dann wird einem das Leben auch mehr Spaß machen."

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Und genau das ist das Ding. Ich werde also mal sehen, was ich finde, und habe GLEICHZEITIG ein ideales Weihnachtsgeschenk für jemand bestimmtem der hoffentlichnicht mitliest scheiße jetzt kommt der schon nach hause. Dann kann ichs als Geschenk und nicht als Eigennot hinstellen, weißte? PARFAIT!!!!

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