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Lola van Unbehagen

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WF : Welche erlebte Geschichte möchtest du unbedingt mit uns teilen?

DerApfeltyp’s Profile PhotoRuu
Vor etwa zwei Wochen hatte ich das erste Mal die Gelegenheit, meine Malereien und bepinselten Töppe und Gefäße einem breiteren Publikum in Form von persönlicher Begegnung vorführen zu können. Man nennt das auf deutsch Marktfest; weitergehend fand dort eine Hobby- und Kunstmeile statt, bei der ich mein entartetes Zeug der recht verschlafenen Kleinstädtigkeit persönlich vorführen konnte. Unter den Ausstellungsstücken befand sich eine kleine runde Leinwand, die ich einst aus einer Sommerfrische heraus mit schwarzen Einhörnern bemalte. Ich ließ meiner Kitsch-Attitüde damals sozusagen freien Lauf.
Am späten Nachmittag und mehreren unterdrückten Kaffee-Schissen meinerseits - als das Wetter etwas dauerhaft freundlicher wurde - blieb an eben diesem Einhorn-Bild ein weißblondes, blauäugiges Mädchen mit Silberblick hängen. Sie sah ergriffen auf die Einhörner auf der Leinwand und ließ ihre Hand förmlich hypnotisiert darüber gleiten; gesagt hat sie dabei kein einziges Wort. Der beistehende Vater fragte mich daraufhin, wie viel dieses Bild denn kosten würde, und wahrscheinlich hätte ich es einem Erwachsenen für 20-25€ verkauft. Irgendwie wollte ich aber, dass das Mädchen die Einhörner bekommt, ohne dass ich dabei ganz unterbezahlt ausging, und so sagte ich 15. Er zahlte die 15€, ich gab das Wechselgeld, reichte dem Mädchen die Einhörner - und auf einmal brabbelte das so Lola-mäßig im Affekt wieder aus mir heraus:
"Die hängst du dann an deine Wand, denn die passen auf dich auf - dann hast du keine Alpträume mehr."
Ich weiß, ziemlich verantwortungslos sowas zu versprechen, aber irgendwie hatte ich die Eingebung, dass das Mädchen so etwas braucht. Im Endeffekt war es nur Ausdruck meiner Seelenfreude darüber, dass die Einhörner an jemanden gehen, der sie auch wirklich schätzt; und bei dem Mädchen war das der Fall. Die Sachen, die ich schaffe, fühlen sich bisweilen an wie "eigene Kinder", und so gebe ich sie lieber "unter Wert" an jemanden, dem sie im Herz berühren als an jemanden, der sie sich nur als besonders andersartiges Statussymbol in die Bude hängt.
Das Mädchen war nicht das einzige Kind, das schweigend und ergriffen mit den Händen über meine Bilder fuhr. Ich hätte wirklich nicht erwartet, dass meine Sachen vor allem Kindern und alten Menschen gefallen xD Aber man lernt ja nie aus. Man neigt als Erwachsener oft dazu, die eigenen Dinge anhand der erfahrenen Außenwirkung zu entwerten, vor allem wenn es "nur" die Kinder und die "Alten" sind, die darin etwas sehen können, weil man deswegen nicht viel Geld damit machen kann.
Für mich aber war dieses "Feedback" die schönste Anerkennung, die ich für mein Zeug erhalten konnte; sind's doch im Endeffekt Kinder und Alte, die wissen, bzw. wieder lernten, was im Leben wichtig ist. Die schweigsam-ergriffene Reaktion des Mädchens hat mir deswegen eine ganz besondere Wonne im Herz bereitet.
Als ich das Bild weggab, schien es mir, als hätte ich es damals nur für sie gezeichnet. Das ist die Pointe.

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WF  Welche erlebte Geschichte möchtest du unbedingt mit uns teilen

Beschreibe dein Leben in nur einem Satz.

und 1, und 2, und 3, und 4, und 5, und 6, und 7, und 8, und 9, und 10,
EIN HUT
EIN STOCK
EIN RE-GEN-SCHIRM
und
VOR
ZURÜCK
ZUR SEITE
RAN,
und 1, und 2, und 3 [...]
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Was macht dich einzigartig?

Ich hab Gedanken wie "Das außerordentliche Aufblühen von Baum- und Wiesenblüten im Frühling ist doch übersetzt eigentlich vergleichbar mit einer Frau, die willig ihre Varginar spreizt. Wenn da also eine Zimmerpflanze ihre Blütezeit hat, hast du eine notgeile Zimmerpflanze, was wiederum bedeutet, dass du ständig von einer zur Schau gestellten Pflanzenvarginar umgeben bist. Und dann erst die Waldspaziergänge - überall Mooshis ÜBERALL"

Was ist das seltsamste, um das dich mal jemand (ernsthaft) gebeten hat?

ProfessorKappa’s Profile Photoだれも
Lassen Sie sich bitte unter der legalisierten Anwendung arglistiger Täuschung eine Dienstleistung von unserer Arbeitsvermittlung aufzwingen, da wir unsere wirtschaftlichen Interessen sonst anhand willkürlicher Nötigung durchsetzen werden, um auch IHRE Menschenwürde gezielt zu untergraben. Wir entziehen Ihnen damit zunächst einen bedeutenden Anteil Ihrer Lebenshaltungskosten, und sollten Sie unserer Kompetenz daraufhin noch immer misstrauen, degradieren wir Sie zum Lebensmittelmarken-Penner.

Was würdest du tun, wenn du aufwächst und dich plötzlich ganz allein auf der Erde befindest?

Nja die ersten 10 Jahre würd ich erstmal damit zubringen zu analysieren, ob das nun alles wegen der Falschschreibung von "aufwachen" so gekommen ist oder tatsächlich daran liegt, dass ausgerechnet ich auf der Ärde aufgewachsen bin. Die Klärung der Schuldfräge hat ja durchaus ungeheuerlichen Einfluss auf den weiteren Verlauf meines Wall-E-Läbms

Was wird aus deinem Osterei schlüpfen(spekuliere)?

DerApfeltyp’s Profile PhotoRuu
Antoschka <3
(war 'ne Frühgeburt zum Jänner; Beweisführung anhand seiner Lichtbild-Ähnlichkeit zu Saison-konformen Nagetieren abgeschlossen.)
Was wird aus deinem Osterei schlüpfenspekuliere
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Zitatomania: “ Die Erinnerung ist das einzige Paradies, aus dem wir nicht vertrieben werden können.“ Jean Paul Deine Gedanken dazu ?

DerApfeltyp’s Profile PhotoRuu
Ein für meinen Geschmack bisschen zu einfältiger, aber guter Aphorimus. Verbal drinrumzurühren würde ihn zerstören.
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Hast du jemals über dein Alter gelogen?

Nö, damals war's legal, mit 16 Kippen zu kaufen - alles davor haben Automaten erledigt.

Welchen Rat kannst du inzwischen geben, weil du es gelernt hast?

DerApfeltyp’s Profile PhotoRuu
Das Leben nach'm Auszug hat nichts mit auf Plattenbauten liegen und krumm gedrehte Dübel rauchen zu tun, während irgendwo 'ne Sternschnuppe im Takt zum Coldplay-Geheule eures Zwanghaft-Retro-Walkmans das Firmament defloriert. Wenn ihr auch nur ansatzweise das Lebensgefühl erreichen wollt, das ihr euch von euren Grauschleier-Insta-Waldfotos für euer natürlich nicht wie 30-aussehendes Zukunfts-Ich versprecht, dann kann ich euch auch nicht sagen, was ihr tun müsst.
Weil das Ideal dieser domestizierten Deviantartsy-Spiritualität mit der gesundend-wohligen De-Perso-, als auch De-Realisation, die euch überkommt, wenn ihr einmal wirklich eure antrainierten Übertragungsmechanismen gegen den sinnbildlichen WALD eintauscht, nichts, aber auch gar nichts zu tun hat. Es hat auch nichts damit zu tun, auf Anhieb die Bedeutung hinter Konfuzius-Gleichnissen zu verstehen, und auch nichts damit, jeden Maximalpigmentierten extra empathisch nicht-anzuschauen; es hat nichts damit zu tun, die armen Schweine, die bis zur Schlachtung ein Leben in eigener Kotze und Scheiße fristen mit eurem in Veganz umgeleiteten Geld zu bemitleiden, und es hat auch nichts damit zu tun, jede in Frage kommende Stellenanzeige "sehr interessant" zu finden.
Schaut euch mal um; was meint ihr denn, wie viel Zeit euch bleibt? Wie schnell vergeht ein Tag; wie schnell eine Woche - und so fließen Monate dahin; Monate über Monate - gefangen in alten Ängsten, die das kontinuierliche "Später" rechtfertigen. Wozu dieses Später? Als Bußezeit dafür, dass man kein guter Schüler war? Kein guter Angestellter ist? Hier also mein Schaukelstuhl-&-Rheuma-Deckchen-Rat:
Es braucht kein "Später", wenn du ein Leben führst, das dir deine ganz eigene, individuelle Form von Freiheit gibt; denn würdest du dieses Leben schon führen, wäre das immer wieder kehrende "Später" schon längst zum "Jetzt" geworden; es wäre zum Jetzt geworden, weil du dich frei genug fühlst, das Später zum Jetzt zu machen; weil du dich frei genug fühlst, deinem geschundenen Herzen seine Wünsche zu erlauben; und das ganz unabhängig vom Preis: Denn auch solcherlei Werte lassen davon ab, dich zu quälen, wenn du dich endlich frei gelebt hast. Doch sei gewarnt:
Für die Menschen, die sich das nicht erlauben, weil sie noch der kompensatorisch-euphemisierenden Illusion ihrer App-Farbfilter folgen, wird diese Freiheit zunächst wie Gefangenschaft aussehen, und sie werden versuchen, dich mit ihren Vorwürfen und Ratschlägen zu "befreien". Die größte Hürde auf deinem Weg zur inneren Freiheit wird es deswegen nicht sein, dein Später zum Jetzt zu transformieren - es wird darin bestehen, die projezierende, ängstliche Liebe dir nahestehender "Gefangener" zurückzuweisen, ihnen auf unbestimmte Zeit eine scheiß Angst einzujagen - und dich nicht dafür zu rechtfertigen.
Nicht, um deinem Ego erzählen zu können, DASS du es tust - (es geht selbstverständlich noch weiter; ist ja 'n Schaukelstuhl-Rat) -
https://ask.fm/LolavanUnbehagen/answers/140471287135

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Schaukelstühl-Rat mit Wurstfinger-Wackel-Attitüde, Teil 2:

LolavanUnbehagen’s Profile PhotoLola van Unbehagen
- sondern, um deine Illusion von Leben, deine Illusion vom Farbfilter, der in Form von Altlasten, Angst und verkrustetem Herzblut über deinen Augen liegt – dein Ego - zu einer Schöpfung von Leben zu machen, zu einer Realität von Leben zu machen; um dich selbst, besser gesagt die Illusion von dir selbst - dein Ego - zu morden – um leben zu können.
Ich mein' - ich weiß wovon ich rede - ich schlafe seit Neuestem jede Nacht im Wald, weil ich nicht im Wald schlafen kann. Ich habe angefangen, diesen Wald zu bauen, als ich ärmer als ein Flüchtling, wütender als Zeus und erschöpfter als Sisyphos war – denn ich wusste: Nur noch ein einziges "Später" wäre mein Tod gewesen. Nicht, weil ich Angst vorm Tod habe – sondern weil er gekommen wäre, ohne dass ich ihn hätte annehmen können, ohne dass ich ihm hätte sagen können "Jetzt" - eben weil ich dieses bedingungslose Jetzt vorher dem Leben schon nicht geben konnte.
Denn darin liegt das Geheimnis, darin das Paradoxon, darin der wirkliche Ratschlag, in diesem Ratschlag-Fraktal:
Die Fähigkeit, das Leben mit offenen Armen zu empfangen geht einher mit der Fähigkeit, dasselbe mit dem Tod zu tun, ohne sich nach ihm zu sehnen; es ist die Aufhebung des Ungleichgewichts, an dem die Seele leidet.
Mit meinem Wald ist deswegen nicht nur mein Schlafzimmer gemeint, sondern die Tatsache, dass ich keine Farb-Filter mehr brauche - denn ich hab' angefangen, den Wald vor lauter Bäumen zu sehen; gerade angefangen - und schon jetzt kann ich es nur weiterempfehlen.

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SchaukelstühlRat mit WurstfingerWackelAttitüde Teil 2

Sechs Texte habe ich auf meine Frage aus dem Schreibhaus bekommen. Ich werde mich mit ihnen kritisch auseinandersetzen. Gibt es einen Text von dir, den du gerne mit mir kritisch erörtern würdest?

Schreibhaus’s Profile PhotoUri aus dem Schreibhaus
Da gäbe es durchaus zwei, zu denen ich gern mal ein Feedback hätte, das von jemandem kommt, der irgendwie in der "Branche" involviert ist und zudem nicht in irgendeiner Form von Freundschaft mit mir steckt (man weeß ja wie's ist; da bekommste gleich von vornherein schon 5 unterbewusste Sympathie-Pluspunkte, die die Rückmeldung auf dein Zeuch schon verzerren).
Allerdings ist der eine 7 Seiten lang, und der andere 3 (zumindest in Manuskript-Form), und da ich hier niemandem die gratis Lektoren-Rolle aufzwingen will, papp' ich einfach Auszüge von beiden rein, und du entscheidest erstmal, welcher die Zeit wert sein könnte. Aber nicht zu kritikastisch bidde, hmkay?
[VON SNAH, DEM EIGENFÜHLIGEN]
Zu einer Weltenzeit so fern der unseren, dass man sie gar in ihrer Existenz missverstehen könne, da lebten die Menschen in Zwietracht und Missgunst. In großen Dörfern waren sie böswilligen Ginöks untergeben, die sich bei Mittellosigkeit ihre Seelen erkauften und aus schierem Amüsement Kriege damit führten. Sie kannten kein Wort für Freund, dafür aber viele für Feind, und so kam es, dass Feinde in dieser Zeit dieselbe Priorität wie Freunde hatten.
Unter diesen Menschen lebte Snah, der Eigenfühlige. Snah war weder fähig, Neid zu spüren, noch Zwietracht, noch Missgunst, doch das glaubten die Menschen nicht; es sei nicht möglich, sagten die Ginök-Schamanen, und deswegen beschimpften die Leute den Jungen als Lügner. Eines Tages dann verarmte auch Snahs Familie, so dass der machthabende Ginök den Jungen einkaufte, dessen Seele ob seiner Unfähigkeit, kriegerische Gedanken zu hegen für den Herrscher jedoch wertlos war. Er schickte ihn ins ferne Moor, hin zum letzten Tummam-Baum der Ginök-Ländereien; so tief hinunter ins Erdenreich, bis ihm der Tod persönlich begegnen sollte. Mannsgroße Sonnentaue hat Snah beim Abstieg gesehen, und selbst unter der tiefsten Wurzel des Baumes konnte man die Unken noch weinen, und das Torfwasser noch Totenlieder singen hören. [...]
[STADTPARADOXON]
Hallo du. Ja, du. Ich kenne dich. Fragst Du Dich manchmal, was mit dir los ist? Siehst du dich im Spiegel an und suchst in morgendlicher Apathie nach dem Leuchten in deinen Augen? Die Antwort darauf ist bedeutungslos; denn ich kenne dich trotzdem. Ich kenne dich, wenn du diese Dinge tust, und ich kenne dich auch, wenn du sie nicht tust, weil du sie nicht tust. Du glaubst mir nicht? Gut, dann werde ich Dir nun für die Dauer dieser Geschichte eine neue Identität geben. Du magst Dich überrumpelt fühlen, übergangen in Deiner anonymen Autorität als Beobachter, ja, das ist verständlich, doch im Grunde wird diese Identität eine wohl vertraute sein. Schau' in den Spiegel:
Mit sofortiger Wirkung verlierst du zunächst deine Größe; deine Hände werden kleiner, deine Beine kürzer, und auch dein Torso sinkt unter dem feuchten Gebrumm deines noch zu großen Darms in sich zusammen. Deine Augen werden größer; du vergisst, wie es ist, unvermittelt zwinkern zu müssen, um deine Müdigkeit zu verstecken. [...]

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Wann hast du zum letzten Mal geflucht?

Also ich hab' zwei Muttersprachen; einmal Schachtelsatz-Deutsch, und dann noch die kompensatorisch-affektive Mundart der elenden Kackscheiße - mich zu fragen, wann ich das letzte Mal geflucht habe kommt bei mir im Sprachzentrum 'nem "Wann hast du das letzte Mal geatmet" gleich

Hattest du jemals eine Fernbeziehung?

Hab' meinen Lebtag nur Färnbäzyehungen geführt, bzw. begann alles mit solchigen. Das ist 'ne lustige Sache, weil mir dahingehend der reine Erfahrungswert fehlt, wie es ist, jemanden gleich "vor Ort" kennen, mögen und fummeln zu lernen und diesen Menschen dann auch noch ohne hohe DB-, bisweilen Flugmeilen-Finanzbarierre sehen zu können. Deswegen lesen sich solche "Er stand spontan vor meiner Tür und wir fyckten uns augenblicklich die Seelen aus und die Leiber"-Storys wie der pure Emotional-Luxus. Eigenen Wohnraum samt Privatsphäre haben und trotzdem den Fleischberg der Begierde am Tag des Sehnsuchts-Zenits treffen können - keine Ahnung wie sich sowas anfühlt. Ich befürchte geil.

Was könnte dich gerade begeistern, wenn es nur einträfe?

DerApfeltyp’s Profile PhotoRuu
Ein Birkenstamm mit halb-üppigen Geäst-Resten an der oberen Spitze, sie dürfte allerhöchstens 3 Meter hoch sein, UND sie muss einen haptisch-visuell ansprechenden Stamm mit einem Mindestdurchmesser von 30cm aufweisen können, da ich so einen kastrierten Bürgersteig-Baum nicht gebrauchen kann.
Das klingt jetzt erstmal komisch, wenn man nicht weiß, wo genau der Kernpunkt liegt, deswegen lass' ich's einfach mal so stehen.
Liked by: Finn Ruu

Gab es etwas in deiner Kindheit, worüber dich deine Eltern belogen haben und du wusstest, dass sie lügen?

ey ich hab vor Mitternacht tatsächlich tiefenpsychologischste Erkenntnisse anhand alter Weihnachts-Heimvideos erhalten. Am besten ist das betretene Schweigen, wenn da Vater, Mutter mit Welpe, Schwester mit Verlobten und ihrerseits Hund, auf der Couch sitzen und in MINUTENabständen vorgeführt bekommen, WAS da in der Kindheit so schief gelaufen sein könnte. Sonst affen sich ja immer alle einen ab; die Frisur, die Strumpfhose, die Musik, Karate-Trainer müssen zu Bussi Bär-Songs tanzen... und dann kommen so Momente, wo die kleinen Mini-Sammelalbum-Traumata aus genügend Zeitabstand sehr ersichtlich sind. Und es schwingt so eine Unruhe durch den Raum; man hofft förmlich mit, dass die Sequenz bald endet, und wenn man selbst gerade der Betroffene ist, erträgt man dieses reumütige Mitgefühl nicht lang. Manchmal ping ponge ich dann mit meiner Schwester Witze zur Szene hin und her, weil die auch schon tscheckt, was abgeht - aber die Eltern - mal ungeahnt still; fast ertragend.
Ich rate euch also - WENN ihr Heimvideos habt - und eure Eltern sind nicht ganz so Asperger drauf - dann schaut mit denen Heimvideos, wenn sie euch kurz zuvor mal uneinsichtig wegen einer Sache auf den Sack gegangen sind.
VHS-thematisch geeignet sind IMMER:
- Weihnachten, Ostern, Geburtstage - alles, was emotional aufgeladen ist, und eine lange Feiertags-Vorarbeit erfordert. Der Stresspegel erhöht sich dabei, und da dies Massenzelebrationen sind, kommen so auf jeden Fall mehrere Cortisol-Spiegel aufeinander. Zeit für die wahren Gesichteeeer! *sing*
- noch weitaus wertvoller aber sind bestenfalls die so banal wie möglichsten Alltagssituationen - ein langweiliges Abendbrot zum Beispiel. Eingespielte Muster, die unterbewusst weitergegeben werden, zeigen sich hier am deutlichsten. Immerhin sind alle mit Fressen beschäftigt; niemand glaubte damals, dass seine Einwürfe große Bedeutung haben.
- und zuguterletzt - wie sich die Erwachsenen in Abwesenheit der Kinder zugeballert haben - Silvester gibt da eigentlich immer was her. Oder Geburtstage - eben was, wo mehrere Verwandte sehr lang (mind. 2 Übernachtungen) auf engem Raum waren und dazu ihre Kinder dirigieren mussten. Das bricht auch heute noch aus Betroffenen raus wie ein Dankbarkeitstanz an Dionysos, wenn die mal 'ne kinderfreie Sauf-Gelegenheit bekommen. Da sieht man dann, wie sie WÄREN, wenn sie [hier könnte alles stehen].
Viel Spaß!

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Schenkst du mir hier einen Text frisch verfasst und neu geschickt zum Thema: «Im Spiegel sah ich dich, und ich war so leer»?

Schreibhaus’s Profile PhotoUri aus dem Schreibhaus
Im Spiegel sah ich dich, und ich war so leer. Was willst du auf dieser Welt? Was will ich auf dieser Welt? Einer Welt, voll von Menschen mit hässlichen Seelen. Seelen, die dich ihrer eigenen Hässlichkeit beschuldigen, wenn du versuchst, dich gegen sie zu wehren; nur versuchst schön zu bleiben, innen drin. Sie aber wollen, dass du hässlich bleibst. Dass du hässlich bleibst, bis du stirbst.
Nein? - Nein, natürlich will das keiner. Alle suchen ja nur nach Frieden; ihrer innersten, ureigensten Form von Frieden - und doch passiert es trotzdem. Es passiert trotzdem - ob mit Vorsatz, oder ohne - das Gefühl ist dasselbe. Sie beschmieren sich gegenseitig mit ihrer Angst, ihren Frieden nie zu bekommen; tragen sie weiter und weiter, als sei sie das Letzte, was ihnen noch geblieben ist; noch geblieben vom Frieden, den sie nie hatten. Das schließt dich nicht aus, und das schließt mich nicht aus, aber ich hab's erkannt:
Es ist wie ein Bug. Du versuchst Maßnahmen einzuleiten, um den Teufelskreis der Angst zu durchbrechen; um aufzuhören, deine Angst weiterzugeben, und weiter, und weiter, und weiter - doch was du hier dafür bekommst, das ist zunächst noch mehr Angst, und das Gefährliche daran ist, dass es sich nie wie Angst anfühlt. Das macht den Bug so wirksam, und die Seelen - Schritt für Schritt - hässlich.
Und ja, im Spiegel, da sah ich dich, und ich war so leer, so hässlich leer, denn die Angst fraß unsere Seele.
(Gratis gibtz nur Angzt)

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Wie lässt sich ein gebrochenes Herz am besten heilen?

1. Fange die täglichen Wehklagen deiner Mutter über einen fehlenden Hund im Haus auf konstruktive Weise auf, und übersende ihr in halbironischer Manier einen passenden ebay-Kleinanzeigen-Link.
2. Warte auf den Milcheinschuss.
3. Warte 24h.
4. Begrüße deinen neuen kleinen Bruder gattungsferner Genetik völlig halb-überrascht beim Falafel-Braten im Elternhaus.
5. Gib' und empfange bedingungslose Liebe und entwickle dich zu einer menschendistanzierten Tierfanatikerin.
6. Hab' Spaß dabei.
7. Hol' dir keine Sehnenscheidenentzündung beim Angeber-Fotos machen.
Wie lässt sich ein gebrochenes Herz am besten heilen

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