Lola van Unbehagen

Ein Bild von einem Wort bietet sich meist an, um damit auf konventionelle Weise Assoziationen hervorzurufen, ohne diese durch weitere, sinngebende Pixel zu beeinflussen. Klatscht man also "Fingernagelschmand", "Love", "Deception" oder "Leinenzwang" in Form einer Helvetica auf einen neutralen, mit Leuchteffekten beseelten Hintergrund (am besten Pergament), personalisiert es der Betrachter durch persönliche, dem Charakter und Erfahrungsschatz entsprechende Assoziationen.

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Was sagt uns das also? Hm. In den meisten Fällen, dass man aus Versehen auf den Link eines weiteren Selbstfindungs-/Überdramatisierungs-Tumblr's geklickt hat. Oder man nimmt gerade Typografie-Unterricht, je nachdem, bäziehungswaisä, um einmal sinngebend auf die Fragestellung zu reagieren:

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Ein Wortbild sagt unter dem Gesichtspunkt persönlicher Gedankenverbindungen mit diesem stets das, was man selbst zu sagen hätte und dient demzufolge als verbal-visueller Spiegel.

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Jaha, jaha - an alle, die einen Bulmie haben - lest euch obiges genauestens durch, bevor ihr euch im www mit Wunschkrankheiten profiliert - Aufmerksamkeitshascherei will gelernt und recherchiert sein!

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Sehr schön auch das gewollt oder ungewollt ironische Zusammenspiel deines Nicks und des Textinhalts, zu köstlich.^^

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(OBACHT, OBACHT - hier folgt Senfdazugeberei in Form von subjektiver Meinungsbildung)
Doch mal abgesehen von der klaren Trennung diverser Krankheitsbilder - dieser Webtrend, ständig irgendwelche psychischen Störungen in den Vordergrund zu drücken und sich darüber zu definieren ist überaus verwerflich. Es hat etwas von einem Fischmarkt im Mittelalter, auf dem sich allerlei Bettler tummeln und Lähmungserscheinungen simulieren, um möglichst viele Almosen zu sammeln.
Ich habe nichts gegen Menschen, die das Internet nutzen, um auf gesetzter und erwachsener Ebene von ihrer Krankheitsgeschichte zu erzählen, bzw. sich auszutauschen - doch dieses pubertäre, heuchlerische Herumnagen auf Signalwörtern wie "Depression","Borderline" oder "Magersucht" zeugt von wenig Charakter und ist lediglich ein Symptom für ausgeprägte Minderwertigkeitskomplexe, wenn überhaupt. Es werden hier Wunschvorstellungen von Krankheiten ausgelebt, für die ich manchmal gerne periodisch Hinterkopfschellen verteilen würde, allein um das Gleichgewicht zwischen ernsthaft Betroffenen und Poser-Würsten widerherzustellen, die, litten sie wirklich an entsprechender Erkrankung, wohl bei weitem nicht so auffällig locker flockig dahertippen würden - dazu noch dieses erbärmlich-zwanghafte Überdramatisieren von Normalzuständen -> NEYN, wenn man mal "mit dem falschen Bein" aufsteht, hat man nicht zwangsläufig eine dissoziative Persönlichkeitsstörung mit Suizidgefahr - in Fachkreisen nennt man sowas schlichtweg einen "beschissenen Tag", nicht mehr, und nicht weniger.
Ich meine, wenn ich jemanden kennen lerne, lass' ich mich doch auch nicht theatralisch auf die Couch fallen um den Gegenüber gleich mit weinerlich gestellt selbstbewusster Stimme und meiner Krankheitsgeschichte zu begrüßen.

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Mir vergeht schonwieder die Lust, mich darüber auszulassen, obwohl ich noch weitere Ausführungen im Auge hatte. Naja. Jemand ein Stück Holz? Einen Innentaschenfussel? Einen abgebrochenen Haarklemmen-Zahn vielleicht? Nein? Naja gut *triste Wirschgeräusche produzier, um VA-Atmo zu suggerieren*

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Alles in allem hast du die Hauptbotschaft bereits vermittelt - es ist ne' traurige Sache.

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ES-SPEIT-MICH-AN!!! Ich habe hier gerade eine ausführliche Antwort zu meinem Umräum-Verhalten verfasst und dabei Aspekte wie neue Möbel von Maßen die 50cm überschreiten beleuchtet. Mein abgekopulierter PC aber machte sich erneut selbstständig, markierte ohne jegliches Zutun den gesamten Text und beim just abgetippten "i" war dieser selbstverständlich gelöscht. Ich bin gerade dermaßen entnervt von der dürftigen Funktionalität meines Laptops, dass ich mich eben mal verbal erbrechen musste -.-

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*zusammenreißendes Räuspern*

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Alles in allem jedenfalls ziemlich selten, da ich während der ersten Woche des Einzugs tagtäglich alles so umstelle, bis ich die Einrichtung morgens nach dem Aufstehen als harmonisch empfinde und keine optischen Störfaktoren mehr entdecke. Das gibt mir heimelige Sicherheit und bleibt in der Regel sehr lange so, wobei hier anzumerken ist, dass ich bislang noch nie so lang in einer eigenen Wohnung gelebt habe, dass eine Renovierung nötig gewesen ist.
Wobei man meine Wuselei zur Adventszeit doch schon als Renovierung bezeichnen kann - bei mir sieht's dann immer aus wie in einem Weihnachtsmarktstand, und ich schäme mich nicht zu sagen, dass ich es liebe - und statt Sauerstoff gibt's Räucherkerzchen.

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