Lola van Unbehagen

Ich hab' irgendwo irgendwann mal gelesen, dass dereinst Wissenschaftler, die dem Phänomen der Intuition nachgehen wollten, anhand diverser Tests die Feststellung machten, dass sich die Herzfrequenz noch vor Eintreffen des nicht vorhersehbaren Ereignisses eben diesem anpasste. Genau dasselbe soll in ähnlicher Form im Stirnlappen des Gehirns geschehen, noch bevor der Mensch selbst die Sache erlebt, um sie mit dem Verstand verarbeiten und archivieren zu können.
Ja, das glaubt ihr mir jetzt wieder nicht ohne Quelle oder versucht das runterzusabbeln weyl die ja bestimmt mit ßo Schreckmomentn geoarbeitet ham - nee mann, so bekloppt werden die das schon nicht angestellt haben oah so viel dazu ICH KANN IN EURE SCHNITZELKÖPFE GUCKEN.

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Herzdame war ich trotz angeborenen Grübelzwangs aber schon immer. Letzterer birgt beim Herzrhythmustanz nämlich den Vorteil, immer noch ein Ass im Ärmel zu haben. Fast immer. Manchmal braucht man Asse nämlich gar nicht.

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Eine Kinderfrage:

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Ich war heute mit Konsorten in Bad Düben aufm Mittelaltermarkt unterwegs, und als ich fast nen' Kreislaufkollaps bekam, weil Kater und monatlicher Fluch des Blutverlusts, hatte ich nen' riesigen Schiss, in der prallen Sonne auf den Gaukler-Show-Voyeur-Bänken nen' Epileptischen zu bekommen, bzw. mehrere Absencen, wie ich's schonmal erleben durfte - da ist Beinbewegungslosigkeit in der Öffentlichkeit die größte Unerträglichkeit für mich. Ich erhob mich also und lief latent flüchtend den Kiesweg zur kleinen Burganlage hinauf, deren Gemäuer sowohl Schatten als auch Stille versprachen.Richtig wohl war mir aber immernoch nicht - sitzen war nicht, stehenbleiben aber auch nicht, weil dann sofort dieses unwohle Körperkontrollverlustgefühl wieder in den Vordergrund trat. Im Schlepptau mit meinen zwei Leibwächtern zog ich also wirre "Ich muss mich bewegen hilfe ich sterbe"-Runden auf dem Burgplatz, bis ich merkte, dass die zum Museum umgebaute Burg ja geöffnet hatte. Wir gingen die Treppe hoch, und so wie wir die Tür öffneten war es, als hätte man uns schon erwartet:
Da stand eine freundliche Frau hinter dem Massivholz-Empfang und sang uns förmlich an, dass heute der Eintritt frei sei und wir uns ruhig umsehen sollten. Nach den ersten Metern geborgener Tongefäße und Truhen, die ich mir nicht in Ruhe ansehen konnte, weil STILLSTAND und Umkippangst, war da auch eine kleine Abteilung zur Völkerschlacht unter Napoleon, der damals hierzuorts mit seinen Truppen einmarschierte. Zur Veranschaulichung gab's dazu eine dieser Miniaturmodelllandschaften unter nem' Glaskasten; man sah darauf ein paar Bauernhäuser und im Vordergrund die Hauptstraße, auf der etliche nicht einmal daumengroße französische Garden einmarschierten - eine dieser typischen Szenen eben.

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Ich wollte gerade kompensierend weiter laufen, um mir im Gehen wenigstens das an Bildung zuzuführen, was in meinem Zustand möglich war, da fand sich ein etwa 6-jähriges Mädchen mit seiner Mutti vor dem Modell ein. Das Mädel warf einen Blick darauf und schoss sofort mit der Frage los, wieso sich denn das Kind dort im Modell so ängstlich an seine Mutter schmiegte. Von dieser Beobachtungsgabe war ich ersteinmal recht verzückt - die Zivilisten waren mir gar nicht groß aufgefallen; ohnehin widmen sich derlei Ausstellungen ja in erwachsen-nüchterner Manier mehr der Kriegsführung an sich. Man sieht zeitgenössische Uniformen, Soldatenspeisepläne und Fakten-Infotafeln - da will man doch meinen, Kinderfragen hingen sich eher an solchen Sachen auf. Und dann kommt da ein Mädel und erkennt in einer 10mm-kleinen Plastikfigur sozusagen die Verunsicherung einer ganzen Generation.

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Ich finde das schon ein Tageshighlight wert, da ich mich sofort damit konfrontiert sah, wie wenig Empathie wir eigentlich in die Dinge investieren, die uns umgeben.

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Inwiefern das Ganze zudem eine Parabel zum schulischen still sitzen und keine unbequemen Fragen stellen darstellt, entscheiden die geneigten Leser mal im STILLEN.

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Wer #ZEITgleich aus Gründen der Apathie, langer Weile, Unterforderung, Warten auf den Ausnüchterungsalkoholschiss oder des Fängirlings dasselbe tun möchte, wie ich gerade, kann sich einen Schlauheitsvortrag anhören (der Herr Rosa betont ein bisschen wie @Soziologin; ich stell mir die ganze #Zeit ihre Gestik konvertiert in seine vor - davon abgesehen ist die Thematik ein Interessen#evergreen)

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"Wir haben ein Problem mit der Zeit, meist ist sie zu knapp. Aber das meint der Soziologe Harmut Rosa nicht damit, wenn er sagt, die Zeit der Moderne sei eine knappe Ressource.

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Denn die Lösung sei nicht, so Harmut Rosa, wenn wir alles ein bisschen langsamer machen. Entschleunigung ist ein beliebtes Schlagwort heutzutage. Aber kein Mensch will ein entschleunigtes Internet, oder langsame Notärzte - auch Achterbahnen machen langsam überhaupt keinen Spaß. Deshalb, so schließt der Soziologe, sei Entschleunigung nicht die Lösung. Und im Umkehrschluss die Beschleunigung auch nicht das Problem.

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'Das Zeitproblem ist in sich verknüpft mit der Steigerungs- und Wachstumsorientierung. Wer sagt, ich will mehr Wettbewerb, der sagt: Ich will weniger Zeit.'
Hartmut Rosa, Soziologe

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Hartmut Rosa schildert uns, wie sich unsere Gesellschaft in den vergangenen Jahrhunderten immer weiter beschleunigt hat - und was seiner Ansicht nach daraus folgt, dass wir pro Tag nur 24 Stunden haben und pro Jahr nur 365 Tage.

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Seinen Vortrag "Beschleunigung - Phänomen unserer Zeit?" hat Hartmut Rosa am 22. Januar 2015 in der Akademie der Wissenschaften Hamburg im Rahmen der Akademievorlesungsreihe "Gelebte Zeit und gezählte Zeit - Auf dem Weg in eine zeitachtsame Gesellschaft?" gehalten."

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http://dradiowissen.de/beitrag/zeitforschung-zeit-der-moderne-ist-knapper-rohstoff

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hmoaaaaaah HAND(Y)HADES aller wegen deinem spastispam hab ich den dario gelöscht - und dazu noch diese bekloppten menschungsinternetmenschen - hier - erste zeile im anzeigentext - steht klar und deutlich "DAS MÖBELSTÜCK IST RESERVIERT BIS ZUR VERSCHISSENEN ABHOLUNG SEID IHR GEISTIGE QUASIMODOS ODER WAS IST DARAN NICHT [...]" -seit 3 Tagen (in höflich natürlich)- und trotzdem kommen immernoch so'n paar Rattenhohlis an, kriegen's nicht mal hin 4 Wörter ohne Tippfehler zu verschicken und wollen dass ich zurückrufe, weil sie sich für die "wohnewand intressiern" - da bekomm' ich gleich wieder Kopfklatschfantasien; was durchaus genetisch bedingt sein könnte, wohingegen mein Stiefvati mir beibrachte, dass ungefilterter Zorn nicht immer dienlich beim Leben in domestizierten Sozialstrukturen ist. Also kopier' ich jetzt einfach den höflichen Reservierungssatz, versende den als Rundmail und ess' ne' Banana.

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