Rye

Ich achte nicht wirklich darauf. Habe zum Herbstanfang sehr viele Jahreszeiten-bezogene Fragen bekommen und muss gestehen...mir sind Jahreszeiten ausgesprochen gleichgültig.

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Die einzigen Dinge, die wirklich auffällig sind: Seit ein paar Jahren tendiert meine psychiche Gesundheit dazu, im Herbst/Winter, meist zwischen Oktober und Dezember, relativ heftig abzustürzen. Vielleicht ist es auch Zufall, einige Jahre gab es nämlich ausgerechnet zu dieser Zeit Lebenskrisen.
Ansonsten ist es vor allem meine Ernährung, die sich verändert, dank dem Garten. Man isst anders, wenn man sich nach Erntezeiten richtet. Selbst das Kaufen von regionaler Saisonware ist irgendwie noch anders, weil es dort immer so viel gibt, wie man möchte. Ob man aber nun manche Jahre nur 3 oder (wie dieses Jahr) 100 Äpfel am Tag hat, macht was aus und verändert die Ernährung schon relativ deutlich.

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Dankeschön für dieses wahnsinnig tolle Kompliment! (Und danke für das ganze Gelike sonst. Macht wieder richtig Spaß, rumzuschwafeln.)

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Ich finde es eigentlich super, wenn man drüber redet. Besonders, wenn man vielleicht gar nicht einer Meinung ist, das erweitert den Horizont. Lieber mal ein paar Stunden in irgendwelchen gedanklichen Sphären hängen und so etwas wie "Glücklich-Machen" als eine adäquate Handlung betrachten, als sich nie wirklich Gedanken zu machen, vieles für selbstverständlich zu halten und nach 30-40 Jahren aufzuwachen, weils irgendwie doch nicht so gut geklappt hat und der Lebenspartner überraschenderweise nicht so ganz dieselben Gedankengänge hatte. :x
Man sollte nur rechtzeitig wieder auftauchen, sonst zieht die Realität an einem vorbei und niemand kann einem mehr in die gedanklichen Sphären folgen, außer natürlich die Leute, mit denen man auch anderthalb Stunden lang (ergebnislos) über die Sinnhaftigkeit von Rollstuhlrampen diskutieren kann.

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Ich geh jetzt nicht darauf ein, was ich tun würde, um Liebe von jemand anderem zu ergattern. (Spoiler: Nichts.) Ich...interpretiere die Frage einfach anders.
Um das mal mit einem ...etwas platten Bild zu beschreiben, das mein Therapeut und ich entworfen haben: Ich würde nicht - wie früher - durch den ganzen Vorgarten bis fast an das Haus des anderen gehen (= bis an seine 10% heran und dabei die restlichen 90% selbst geben). Das ist ungesund für mich, hilft und nützt auch dem anderen nicht, erschafft eine Illusion und schadet damit der Bindung.
Umgekehrt lasse ich niemanden in meinen Vorgarten, wenn ich ihn nicht am Tor abhole und ein Stück herumführe oder auch mal hereinwinke (= ich lasse ihn auch mal mehr als 50% geben, wenn ich das brauche), will das andersrum aber auch machen dürfen. Der Unterschied ist die gemeinsame Entscheidung und auch: nicht im jeweils anderen Vorgarten herumirren, weil beide 90% geben und sich dabei verpassen.
Am ehesten würde ich mich heute aber darauf einlassen, sich gemeinsam am Weg zu treffen und dann den eigenen Raum zu verlassen. Emotional und körperlich.

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Das heißt konkret: Für meinen Partner würde ich große Veränderungen der Lebensumstände in Kauf nehmen. Umbrüche, Umzüge, Risiken, Vertrauensvorschüsse, Verbindlichkeit, Schwäche, Angewiesen sein, Umfeldveränderungen - mit einem plausiblen Grund und ohne eigenes Unwohlsein oder berechtigte Kritik ziehe ich mit ihm mit, egal wie groß die Veränderung ist. Solange das Zusammensein damit verbessert wird, ist es mir recht.
Für meinen "Crush" würde ich momentan natürlich auf weit weniger eingehen. Aber ich würde eine ganz neue Form der Bindung ausprobieren, die mir bisher überhaupt nicht behagt hat. Ich würde mich auf all das komplett Neue und das andere Lebensgefühl einlassen, um diesem Menschen nahe sein zu können - solange er mein eigenes weiterhin akzeptiert. Und ich würde immer selbst verzichten, wenn es um seine Familie ginge.
Für meine Familie würde ich immer wieder über meine Grenzen gehen und Dinge akzeptieren, die ich sonst nicht akzeptieren kann. Ich würde sie nicht tolerieren und dazu nicht schweigen oder meine Sicht verstecken, aber ich würde trotzdem anders reagieren als bei anderen Menschen.

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Achte auf meine Formulierungen. Ich habs nicht ohne Grund mit "nicht nur"s und "auch"s ausgeschmückt.

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Das ganze geht ganz schnell auf eine Meta-Ebene, wenn man nicht aufpasst. Mir hat dieses "Ist den anderen glücklich machen nicht auch ein sich selber glücklich machen und ist das nicht das ultimative Verschmelzen des eigenen Glücks" ehrlich gesagt auch ganz schön lange Kopfschmerzen bereitet, weils eben...so logisch klingt.
Da gibts nur zwei Probleme: Erstens kann mans umdrehen, also in "Ist dann das ultimative 'Auf mich selbst'-Achten und -Erfüllen nicht der Schlüssel zum Glück meines Partners, den mein Glück glücklich machen sollte?" - und wir alle haben hoffentlich die Weitsicht, das verneinen zu können.
Zweitens gibts da noch die Realität. Ok, das ist jetzt eine riesige Keule, die ich zücke - aber ich verwende sie trotzdem mal, weil die Gefahr der Meta-Ebene und einer anderthalbstündigen Philosophie-tauglichen Diskussion so groß ist: Mal ganz kurz auf die komplizierteste Freundschaft, katastrophalste Ex-Partnerschaft oder auch nur anspruchsvolle Eltern konzentrieren. Wie ging das mit dem Glücklich-Machen gleich nochmal? Wo war der Masterplan?

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... Du verstehst sicher, worauf ich hinaus will. Das ist komplex.
Aber gerade weils komplex ist, ist der Ansatz nicht als unzutreffend zu bewerten. Er ist halt nur nicht zutreffender als die anderen. Tausenden.
An dem Ansatz bereitet mir das "Untrennbare" allerdings Bauchschmerzen. Ich gehe voll mit, dass ein Teil des eigenen Glücks das Glücklich-Machen des anderen ausmacht. Ausmachen kann. Vielleicht sogar soll. Aber ich glaube, dass dafür essenziell ist, dass es eben voneinander getrennt ist. (Und da schlittern wir schon fröhlich in die Meta-Ebene...) Also quasi ein Anteil eigenes Glück, Glück des anderen und dazu oder daraus "gemeinsames Glück", dass sich in die für die jeweils eigenen Glücksanteile und nochmal eine Art gemeinsam empfundenen Glücks aufteilt. Das prinzipiell eigene Glück sollte oder ist vielleicht sogar komplett von anderen getrennt, Stichwort emotionale Abhängigkeit, Fixierung oder Späße wie das Stockholm-Syndrom, in denen Glücksempfindungen von einer anderen Person abhängig sind. So kann sich zwar eine Illusion fremderschaffenen oder fremdabhängigen oder auch eigenen, untrennbar von anderen empfundenen Glücks einstellen, ist letztendlich aber entweder eine eigene Glücksempfindung (wenn man zwei Menschen nach einem durch jemand anderen glücklich machenden Erlebnis mit einem gemeinsamen Glücksempfinden befragt, hat trotzdem jeder eine ganz andere Empfindung und Schilderung) oder ein mit dem anderen verknüpftes und auf eine Situation bezogenes Glücksgefühl, so wie es dann bei bspw. Trennungen implodiert oder doch allein klappt.

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Arrrrgh jetzt ists doch passiert. Ein Glück sind meine Zeichen hier zu Ende. Und trotzdem nix gesagt. Boi, sowas treibt einen ganz schnell ins Philosophie-Studium (aka Taxischein), sei bloß wachsam. D:

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Je länger ich darüber nachdenke, desto mehr Songs fallen mir ein, und ich kann mich kaum mehr entscheiden. Ein wirklich guter Song sollte sowieso Leidenschaft zeigen und beim Hörer auslösen, oder?
Aber da bekanntlich der erste Einfall einer der besten ist, entscheide ich mich für meine erste Assoziation, den "ultimate battle cry of a track". (MTV)
https://www.youtube.com/watch?v=LBr7kECsjcQ

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Um das, was ich meine, zu spüren, lieber ohne Video anhören. (Trotzdem ist das Video zu gut, um es nicht zu verlinken, bin vernarrt in gute Musikvideos.)
Der Song hat mich auf die Band gebracht, obwohl er vom Stil völlig einzigartig für sie ist, haha. Einer dieser wenigen Songs, die mich sofort gefesselt haben...und einer, der mich seitdem auch nicht mehr loslässt.
Ich würde diesen Song so fckng gerne einmal für ein Projekt benutzen; ein kleines bisschen umtexten und dann mit einer bestimmten Personengruppe zusammen singen. Mit einem awesomen, stilmäßig an USA for Africa angelehnten Video und allgemein ein bisschen dieser Machart. Dazu ganz viel PR und eine Erschütterung, die diesen Kampfschrei nicht ungehört verhallen lässt. Ähem. Ja. Ich habe mir das eigentlich sogar sehr fest in den Kopf gesetzt, um ehrlich zu sein.

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Ich liebe die Vielschichtigkeit von Text und Video. Ich liebe die Melodie. Die Instrumentalisierung. Die gesamte Umsetzung! Und manchmal findet man tolle (cringe) Kommentare zum "black Jesus". :>
Ansonsten lebt dieser Song genau das Gefühl, was ich manchmal brauche. Dieses Gefühl von Stärke, Lebendigkeit, Unsterblichkeit: Egal wie aussichtslos, es ist egal - nichts ist verloren, bis man selber aufgegeben hat. Das ist ein verdammt gutes Gefühl und das, was mir dieser Song immer wieder ins Nervenzentrum presst.

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Weder noch, höchstens (evtl. unzutreffende) Verallgemeinerung einer rein persönlichen Empfindung. Studien dazu gibt es sicher auch, idk.

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Es gibt soziale Gruppen aller Schichten, in denen Fluchen als höchst attraktiv wahrgenommen wird, genauso kann es das glatte Gegenteil sein. Fluchen kann z.B. einen steifen Politiker menschlich und nahbar wirken lassen, Fluchen kann genauso gut auch unkontrolliert und vulgär wirken lassen - bspw. bei einem Essen mit einem besonderen Anlass. Das Maß ist auch noch ausschlaggebend, Extreme werden in jeder Richtung häufig als unattraktiv empfunden (bspw. zu schüchtern oder zu selbstbewusst findet man in der Regel beide nicht so attraktiv).
Fluchen als sprachliches Mittel ist auch teilweise erst zugangsgebend, jeder kennt das heute aus sozialen Netzwerken, wo man teilweise auf bestimmte Trendweise flucht ("wtf" ist heute gängiger Sprachgebrauch, hat sich aber auf genau diese Art etabliert) und damit soziale Anerkennung (also auch Steigerung der Attraktivität) erlangt.
Und dann ist natürlich die Art des Fluchens, die Wortwahl, entscheidend. Je nach Umgebung und so weiter.

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Für uns im Alltag ist nur wichtig: Trifft mein Gegenüber genau das Sprach- und Fluchmaß, das ich in dem Moment attraktiv finde?
Meine ganz persönliche Erfahrung ist - egal wie, irgendjemandem machst du es immer nicht recht. Eine authentische Sprache steht einer Person am Ende immer noch am besten und ist auch längst nicht so anstrengend, egal wie viel oder wenig Gefluche sie enthält.

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https://www.youtube.com/watch?v=mkKeEb0ToKw
Natürlich das grandiose Album "Eternal Silence", wenn ich einen Song wählen müsste...das unerreichte Featuring mit Lady Gaga "Silere"!

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... So sorry. Ich konnte der Versuchung nicht widerstehen. (Bevor ihr eure Lautsprecher hochdreht, bei diesem Pseudo-Album ist der Name Programm.)

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Auch wenn es hier tatsächlich einen passenden (echten) Song von Lord of the Lost gäbe..ich werde dir sicher noch so viel von LotL verlinken, deshalb entscheide ich mich für ein Lied, das mir eigentlich sogar noch mehr bedeutet.
https://www.youtube.com/watch?v=4zLfCnGVeL4
und für wen das zu altbacken ist, es gibt eine moderne (Gothic-)Version, die auf jeden Fall nicht herzlos produziert wurde.
https://www.youtube.com/watch?v=u9Dg-g7t2l4

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Das ist zugegebenermaßen ein Lied, mit dem mich hauptsächlich musikalische Ästhetik verbindet. Simon & Garfunkel war natürlich Teil des Musik-1x1 meiner Eltern, trotzdem bin ich erst als Erwachsener aus eigenem Antrieb so richtig damit in Berührung gekommen. Es waren einfach nicht die Schallplatten, die am meisten eingelegt wurden, es lief nicht so oft im Radio wie andere und ich selbst war immer eher an den 80ern und 90ern interessiert.
Daher ist die Band und besonders dieser Klassiker eine Ausnahme. Etwas, was mir musikalisch zusagt, eine Größe darstellt und trotzdem nicht unbedingt aus dem Einfluss meines Elternhauses stammt.

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Obwohl er für mich vor allem einfach nur schön ist, löst er auch viele Emotionen aus. Er ist je nach Interpretation umsäuselnd oder gewaltig, hat eine zum Träumen einladende Melodie. Trotzdem sind die Emotionen jedes Mal andere, für mich ist er ein ungeschriebenes Blatt. Unübersehbar und trotzdem nicht aufdringlich. Ich mag das Zusammenspiel aus Lyrik und Melodie sehr. Es hat insgesamt einfach alles, was ein Lied ausmacht, das unsterblich werden kann.

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