Rye

Definiere Wahrheit...ich bin oft sehr orientierungslos umhergeglitten, habe Dinge oder Situationen krampfhaft vermeidet, habe mir Dinge schöngeredet bzw. an den falschen Problemen zu verbessern versucht (nichts anderes ist das ja). Das alles aus verschiedenen Ängsten heraus, oft Angst davor, etwas falsch zu machen, vor Verlust, zu verletzen oder eben auch verletzt zu werden. Manchmal auch einfach nur wie gelähmt aus kaum zielgerichteter Angst, das war der häufigste Grund und ist heute eigentlich noch der einzige für meine besonders unlogischen Sozialinteraktionen.
Aber was wär da jeweils die "Wahrheit" gewesen? Das, was sich dann hinterher herausgestellt hat? Das war doch immens beeinflusst von dem vorherigen Verhalten der Beteiligten. Also nah. Ich sehe die Erkenntnisse aus solchen Dingen nicht als ultimative Wahrheit an.

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Meinst du die mit dem Freund?
Nichts spektakuläres. Wir haben unsere Bindung irgendwann in einen safe space verwandeln können, das heißt, für uns ist nichts freundschaftsgefährdend, egal was an Konflikt zwischen uns steht. Das ist wirklich großartig und ging wahrscheinlich nur, weil wir beide geradeheraus und sehr direkt sind. Ansonsten haben wir uns mindestens im Verhalten ein bisschen aufeinander abgestimmt. Er kann ja während eines Konflikts nicht streiten, ich lasse alles sofort raus. Meist reden wir dann einfach eine Weile nicht, nachdem ich kurz meinen Frust rausgelassen habe, sprechen uns irgendwann normal mit einem anderen Thema an und reden dann mit besserer Stimmung. Ich musste lernen, dass es so funktioniert. Manchmal lassen wir es auch nur raus, kommen nicht auf einen Nenner und lassen die Zeit arbeiten. Ich gehe auf ihn zu, indem ich mir das meiste nicht zu Herzen nehme, deutlich kommuniziere und ihm viel Zeit lasse (und er braucht wirklich viel für jeden Schritt) und er geht auf mich zu, indem er akzeptiert, worüber ich reden will, auch mehrmals über dasselbe Thema, und versucht, nicht ganz so stur auf seinem Standpunkt und seinen Erfahrungen zu beharren. Und er hat gelernt, meine Grenzen einzuhalten, egal wie und wo ich sie setze - andersrum nehme ich keine Rücksicht mehr auf seinen möglichen Willen, wenn es um meine Grenzen geht, das ist für ihn etwas Verlässliches. Ich muss mir aber auch immer wieder Raum für meinen Standpunkt schaffen, weil er z.B. nicht versteht, wenn sich jemand ignoriert fühlt, obwohl er denjenigen aus seiner Sicht ja nicht absichtlich ignoriert - so streitet er dann (toxisch eben) ein "Ich fühle mich ignoriert" mit "Nein, ich ignoriere dich nicht" ab. Da bin ich dann zu ihm sehr krass und ein bisschen "gegen-toxisch", nur halt in lösungsorientiert, um meinen Raum und meine Position zu schützen.
Mir ist auch bewusst, dass da insgesamt mehr Arbeit von mir ausgeht als von ihm, auch wenn er sich Gedanken macht. Ich erwarte nicht viel, ich reagiere nur und bisher hat er immer sehr deutlich gezeigt, was sein Wille ist und wertet seine schlechten Verhaltensweisen eben so gegen, dass die Bindung insgesamt es den Aufwand wert macht. Ich glaube, das macht es wirklich aus, denn so ist es trotzdem einfach noch ganz anders als mit den üblichen "toxischen" Menschen. Warum er trotzdem nicht sein Verhalten ändert, weiß ich nicht, vermutlich nimmt er es immer noch nicht als grundsätzlich problematisch wahr, auch wenn es auch bei anderen zu teilweise schlimmeren Problemen führt. x) Auch das musste ich akzeptieren lernen, er verändert sich nur sehr, sehr langsam.

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Endlos müde, aber echt gut. Der Abend gestern war zu gut - der Held hat sich beim Kochen zum Jahresabschluss nochmal selbst übertroffen, die Stimmung war gut, das Feuerwerk auch. Als sich meine Familie ins Bett verabschiedet hat und die Katzen wieder draußen waren (musste den Kater zwar schon am Nachmittag aus einem Versteck zerren, um ihn reinzuholen, aber in der Wohnung war er dann das erste Jahr mal echt entspannt, ich war so glücklich), haben ich und mein Rest Sekt noch Lust auf Gesellschaft gehabt. Naja, und die zweite Flasche auch. So bin ich mit lauter Angeheiterten im TS spontan "raiden" gegangen (und nein, es hat nicht geklappt xD), hab dabei ein paar nette Ego-Pushs bekommen und nebenbei jemanden kennengelernt, der echt nett und mir viiiiel zu ähnlich ist. Und dann wurde es auf einmal hell draußen... Immerhin hab ich Sonne gesehen. x3
Und ich bin so dankbar, dass ich keinen Kater bekomme, sonst würds mir jetzt wohl schlechter gehen. :'D

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"Toxisch" bzw. "toxisches Verhalten" ist für mich keine Abwertung oder dergleichen, sondern ein zusammenfassender Begriff von Handlungen, die für meine psychische Gesundheit schlecht sind oder sich (zusammen mit meinen Charaktereigenschaften) negativ auf mich auswirken. Bei sowas nie vergessen: was nicht zu einem passt, muss nicht zwingend negativ sein.

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Toxisch für mich sind z.B. rückwärtsgewandte Personen, die viele Beispiele, Vergleiche oder auch Sicherheiten in vergangenen Ereignissen suchen und an einzelnen Geschehnissen viel festmachen. Die meisten neigen dabei zusätzlich zum idealisieren/diabolisieren, was gleich weiter führt zum Schwarz-Weiß-Denker, der für mich besonders toxisch ist. Weiter habe ich große Probleme mit Weglächlern, also krampfhaft gut gelaunten Menschen, die nur oberflächliche Beziehungen zulassen. Sehr toxisch finde ich auch ein vorwurfsvolles (Streit-)Verhalten oder vielmehr eine nicht lösungsorientierte Haltung. Menschen, die zu wenig konkret, direkt oder auch ehrlich über sich selbst kommunizieren, können über längere Zeit für mich auch toxisch werden. Sehr toxisch sind auch Personen, die sich stark auf Einzelpunkte, Details oder Personen fixieren, diese haben oft eine ganz besondere Art an sich, die dann sowas von nicht lösungsorientiert ist. Und zu guter Letzt habe ich starke Probleme mit Menschen, die sich schnell in die Ecke gedrängt fühlen und mit Menschen, die viele Dinge kompensieren, ohne sich dessen bewusst zu sein.

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Davon überlappt sich natürlich immer wieder viel. Das hat natürlich auch keinen Anspruch auf Vollständigkeit. Die Wirkung tritt vor allem dann zu Tage, wenn man Konflikte hat: Mit diesem für mich toxischen Verhalten ist ein produktiver Streit nur schwer möglich.
Das ist alles natürlich aber auch eine Frage des Umgangs, ich habe jemanden im Umfeld, der viel davon aufweist und mit dem all das immer wieder zu Konflikten führt. Unser Streit ist nicht gut, aber wir haben erstmal eine Strategie zum Streiten gefunden, mit der wir das vorerst besser gestalten.
Ich will aber keine konkreten Personen nennen. Ich habe umfangreiche Erfahrung damit gemacht, an manchen Dingen knabbere ich immer noch, und das für mich toxischste daran ist wohl, dass ich mich dagegen kaum zu schützen weiß. Ich akzeptiere so etwas als Teil einer Person und als Teil einer Bindung, und das macht mich doppelt angreifbar demgegenüber, weil alle Eigenschaften eins gemeinsam haben: Sie lassen meine Haltung nicht als "ebenfalls akzeptabel" zu. In der Wirkung werde ich dann spiegelnd dem Verhalten gegenüber, bin zunehmend gereizt und empfindlich schon bei kleinen Wiederholungen der anderen Person. Ich werde dann ebenso toxisch und bekomme immer größer werdende Kommunikationsprobleme, bin hin- und hergerissen zwischen Vertrauen und immer tiefer werdender Verletztheit, Enttäuschung und Wut. Irgendwann beginne ich damit, mich von der Person zu isolieren und im bisher extremsten Fall kommen leichte Angstzustände bei Triggern dazu.

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Ich habe so halb mitbekommen, dass das wegen kinderpórnographischer Inhalte geschah, oder?
Ich kann beide Seiten verstehen. Einerseits ist das etwas, das auf keinen Fall im Netz kursieren sollte, schon gar nicht auf vernetzenden Plattformen (organisierter Kindesmíssbrauch ist leider wahnsinnig gut koordiniert und viele Gruppen schon so untereinander verknüpft) - das ganze Thema erstmal offline zu nehmen, ist bei den Datenmassen heute eine schnelle und effektive Lösung, um darauf zu reagieren. Ich kann verstehen, dass Tumblr nicht Datenmassen wälzt und das irgendwie zu filtern versucht, da schlicht jeden Tag gedankenlos Tonnen an zu prüfenden Daten ins Internet gekippt werden, außerdem ist gerade bei so etwas der Mensch immer noch der beste Algorithmus, und der braucht Arbeitsschutz und so weiter.
Auf der anderen Seite bin ich selber Nutzer und Konsument, zwar nicht auf Tumblr, aber von erotischem Content. Ich kann verstehen, dass das frustriert, immerhin wird man für eine Tat eingeschränkt, an der man gar nicht beteiligt war. Als Nutzer wäre es auch schön, wenn man selber davor geschützt werden würde, unabsichtlich an zweifelhaften Content zu geraten. NSFW-Content wird es wirklich immer geben, das gab es analog schon in allen erdenklichen Formen seit Menschengedenken; und wo solcher Content, da zieht es auch den hin, der nirgends gezeigt und eigentlich niemals aufgenommen gehört. Statt beides in dieselben Ecken zu verbannen, wäre es schöner, wenn es solchen safe space geben würde. Insofern ist es schade.

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Ich finde es also nachvollziehbar und sinnvoll, aber nicht ideal. In erster Linie gehts darum, Kinder zu schützen, das ist jetzt soweit passiert, wie es für Tumblr ging: Organisierter Kriminalität darf man keine Plattform bieten. Aber es ist schade, dass nichts wirklich darüber hinaus passiert, weder für den Schutz der Kinder, noch für die im weitesten Sinne unbeteiligten Nutzer. Von allem, was ich mitbekam, hatte ich das Gefühl, dass jeder hierbei nur an seine eigenen Interessen denkt.

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- ein Kurzurlaub gemeinsam mit unserem besten Freund in Hamburg,
- die drei wunderbaren Konzerte vom RTO Ehrenfeld, ASP und Lord of the Lost,
- ein Abend mit einem gemeinsamen Freund/dem Mann, in den ich verliebt bin,
- das Essen, bei dem über meine alte Leidenschaft für Detektiv Conan gesprochen wurde (weshalb ich dann wieder mal reinschaute und mir unabsichtlich das restliche Jahr und meinen Schlaf rettete),
- die spontane Entscheidung, eine verloren geglaubte Freundin nochmal auf unsere Probleme anzusprechen,
- der Moment, in dem ich mit Mo Dao Zu Shi in Berührung kam,
- das erste Mal im Raid einen Boss zu besiegen sowie das erste RP via Messenger (ein Segen für busy people) und
- sehr viele spezielle Momente und Gespräche mit meinem Partner, vor allem im ersten Halbjahr.

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Und...kein Top-Moment in dem Sinne, aber etwas, woran ich sehr oft zurückdenke: An dem Abend, als ich meine Großmutter das letzte Mal lebend sah, hatte ich nach jedem Abschied das Gefühl, dass es nicht genug war. Das kam öfter vor, also keine besondere Vorahnung, aber es war halt ausgerechnet dann eine doppelt- und dreifache Verabschiedung, bis ich mir irgendwann dachte, dass es ihr langsam komisch vorkommen müsste. Ich bereue es kein bisschen.
Auch ihre Beerdigung war tief berührend, feierlich und wirklich "schön". Aber für einen guten Moment kann ich das leider momentan noch nicht halten.

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Es weihnachtet ein bisschen. Schon ziemlich. Deko, Baum, Lebkuchen, alles da. Nur meine Stimmung will sich nicht so recht einstellen, Depression, Trauer und ein paar körperliche Wehwehchen lassen mich das alles nicht so tief erleben.

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Ich mag Weihnachten. Das Fest ist für mich das, was man draus macht - Ich komme aus einem atheistischen Haushalt voller Realisten und Konsumverweigerer, muss ich mehr sagen? Ja muss ich, ich hatte trotzdem immer sehr besinnliche, familiäre Weihnachten und tolle Geschenke. Weihnachten ist eben das, was man draus macht, und je entspannter, desto besser. Selbst völlig "unweihnachtliche" Dinge zu tun oder allein zu sein, kann doch ein tolles Fest sein. Negativ fand ich Weihnachten nur, als ich zu meiner Schwiegerfamilie musste, dort Bräuche aufgezwungen wurden und man mit Dingen überfrachtet wurde, die man gar nicht wollte. Aber zusammen haben wir daraus mittlerweile auch Weihnachten gemacht, die für uns alle schön sind.

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Durch einen lustigen Umstand machen wir in meiner Familie an Heiligabend immer öfter Pizza. An den Weihnachtsfeiertagen macht meine Mutter gern gefüllte Ente, aber längst nicht jedes Jahr. Sehr lecker, sehr fettig und deshalb nichts für mich, haha. Es scheint auch eine kleine Tradition zu werden, Silvester zum Käsefondue zu greifen, und natürlich wird auch mit Sekt angestoßen. Wenn das Wetter passt, gehen wir auch jetzt noch am Ostersonntag hartgekochte, bunte Eier trudeln.
Ansonsten werden bei uns nur Geburtstage gefeiert. In meiner Kindheit war es Tradition, dass meine Großmutter einen Käsekuchen buk, damals sogar noch in einer Schüssel aus dem 19. Jh. von wiederum ihrer Großmutter, was dann aber durch die Lebensumstände selten wurde. Ich belebte das wieder, als ich selbst älter wurde, und seitdem gehört es fest zu unseren Geburtstagen dazu. Überhaupt fallen solche Traditionen oder Bräuche immer unter meine Obhut, ohne meine Hartnäckigkeit würden die auf der Strecke bleiben. Aber da ich selbst nicht viele pflege, sind das wohl die einzigen nennenswerten.

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