Rye

Unbedingt notwendig. Leider entgegen seinem Zweck zu sehr von "links" gekapert worden, nicht mal von den Bands, sondern schon allein von den "Mimimi, wer bisher unpolitisch war, hat jetzt auch nichts zu sagen"-Leuten ...und das war ja genau dem eigentlichen Zweck der Mobilisierung entgegengesetzt. Dadurch wurde es vom Eindruck her leider ein bisschen zu dem, was eigentlich hätte verhindert werden müssen - dass der Gegenpol zu den Nazis* "Linke" sind, nicht Demokraten aus ALLEN Lagern.
Als ich kurz den Livestream eingeschaltet habe und dann KIZ tönten, sie wollen sich jetzt erstmal von Steinmeier distanzieren, dachte ich, ich hör nicht recht. Trotzdem ist das Zeichen hoffentlich deutlich, auch wenn sich wahrscheinlich auf allen Seiten zu viele Leute einbilden, die Zehntausenden waren wegen der Konzerte da.
Im Internet wird der Hashtag wahrscheinlich früher oder später ins "Gegen" und ins linke Lager kippen, was ich echt schade finde, da er mMn. für alle stehen sollte, die hinter der Demokratie und Rechtsstaatlichkeit stehen. Ich finde ihn gut, nur auf gewisse Art zu leise und auf andere zu laut.

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*Nazis: Ich habe schon vor Monaten zu Ostritz gesagt, nicht die Neonazis/Rechtsextremen sind das Übel, sondern die vermeintlich "Normalen"; die, die mit dem Finger auf die Extremen zeigen und sagen "So wie die bin ich doch gar nicht, also bin ich keiner davon!". Kleiner Geschichtsausflug: Die NS-Zeit wurde zum größten Teil im Kleinen und im Alltag gemacht. Wer sich einmal mit den Dynamiken von damals beschäftigt und mit heute vergleicht, kann ohne schlechtes Gewissen sagen: Ja, jeder der rechten Demonstranten in Chemnitz war ein Nazi. Streicht das Neo, es sind schon lange nicht mehr die Extremisten, auf die wir hinweisen müssen, die Gefahr kommt aus der Mittelschicht und die denkt bei "Nazis" leider nicht mehr daran, dass das damals fast alles "ganz normale Leute" waren. Die AfD weist schon seit Jahren ansteigend immer mehr Parallelen zur NSDAP auf. Forderungen von "ganz normalen Leuten" nach Angaben über die Herkunft des Familienstammbaums deutscher Täter sind längst an der Tagesordnung. Das, liebe Kinder, nannte sich einst Arier- bzw. Ahnenpass, davon habe ich sogar noch einen hier.

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Jein. Ich halte mich für einen Menschen, der in nahezu jeder Situation Glück, Spaß und gute Laune (emp)finden kann.

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Ich finde den Unterschied wichtig: Ist man "bloß" glücklich, kann einen ein Schicksalsschlag richtiggehend entwurzeln. Der Weg zurück ist schwer. Mein bester Freund war so ein "glücklicher Mensch", eigentlich ein richtiger Sonnenschein, und irgendwie hat er immer alles hingebogen bekommen. Seit drei Jahren erwischt ihn aber ein harter Schlag nach dem anderen und er hat nun Schwierigkeiten, Glück abseits seines geplanten und gut laufenden Lebens zu finden. So bin ich ganz und gar nicht, ohne eins von beidem werten zu wollen. Ich bin eher jemand, der in jeder Situation immer etwas neues, der Situation angepasstes, finden kann, was ihn glücklich macht. Ich kann auch meinen Anspruch an "das Glück" runterschrauben, ohne dass es mich besonders kümmert. Banales Beispiel: Ist das Duschwasser kalt, denke ich normalerweise eher "Oh yeah, heute was für die Abwehrkräfte getan!", als Frust zu haben.

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Momentan bin ich leider alles andere als ein "glücklicher Mensch". Akute depressive Symptome, schlechter Schlaf, körperliche Schmerzen durch die Überreizung, Konzentrationsstörungen übler Sorte; fünf sehr belastende persönliche Baustellen und aus alldem resultierend natürlich Schwierigkeiten, mich wenigstens für einen Moment auf positive und wohltuende Dinge zu fokussieren. Daraus folgen dann natürlich dann noch einmal zusätzliche Frustration und zwischenmenschliche Konflikte.
Trotzdem halte ich mich nun auch nicht für unglücklich, keinesfalls. Es ist nur schwieriger, an den kleinen oder großen Momenten festzuhalten. [Und hey, dadurch fällt mir gerade auf, dass ich trotz depressiver Probleme an rein gar nichts klammere (eher im Gegenteil) ... und schon wieder ein Puzzleteil zum "Glücklichsein" gefunden. Läuft.]

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Das letzte Mal fällt mir nicht mehr ein. Damn it, es war wirklich was großes und dazu noch ein sensibles Thema.
... Also dafür zwei kleinere und fandomlastige davor: Einst dachte ich, Meitantei Conan wäre zu lang, um spannend zu bleiben...mh. Weit daneben. Wollte es mir auch niemals™ kaufen. Und dann hatte ich die dereinsten, grauenhaft gezeichneten und flach geplotteten Shonen Ai-/Yaoi-Mangas, die man in Deutschland früher ausschließlich zum Genre erhielt, für das einzige gehalten, was BL so zu bieten hat. Diese voreilige Meinung über die Kunst musste ich (einstiger Yaoi-Hasser) revidieren, aber das Vorurteil mit den Fans als zumeist minderjährigen Mädchen, die sämtliche Charaktere shippen, solange sie männlich sind (egal obs passt), aka Fujoshis, stimmt leider zum größten Teil. Und das hielt ich eigentlich für unwahr, lol.

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Weil Soziales so viel mehr bedeutet, als 1:1 das zurückzugeben, was man bekommt.
Das macht uns zu sozialen Wesen: Erstmal muss ja einer anfangen. Nur darauf zu warten, etwas zu erhalten, führt zu Stagnation. Und dann ist es so wie im restlichen Leben auch - Eigentlich alles, was man tut, ist ein großer Schuss ins Blaue. Wenn man etwa weiß, was daraufhin passiert, hält man die erwartete Reaktion für unabänderlich. In Wahrheit aber geht ein Großteil zwischenmenschlicher Kommunikation unerwidert verloren oder erhält eine unerwartete Reaktion, was durch grobes Einschätzen zu unterbunden versucht wird. Ist ganz gut mit der Berechnung von Quoten bei Medien zu vergleichen.
De facto ist es übrigens kaum möglich, "Bemühen" oder "kein Bemühen" eines anderen zu differenzieren. "Warum investiere ich weitere intensive Interaktion in eine Person, die darauf kaum bzw. nicht nach meinen Vorstellungen oder Wünschen reagiert?" wäre wohl zutreffender. Die Antwort ist einfach, nichts lässt sich berechnen und Zuneigung ist zum Glück weit mehr als ein auf Erwiderung beruhendes Gefühl. Nur Investition bringt Ergebnisse, und jeder sollte wissen, dass Investitionen selten gut gehen. Man baut halt auf die immer wieder guten Kurse und den einen Hit zwischendurch.
(Sorry, so oberflächliches, selbstmitleidiges, negatives Zeug ist Gift bei akuten depressiven Phasen und fachliche Herangehensweise meine Waffe gegen solche Trigger)

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Mein Sommer war von so viel mehr geprägt als von Lebendigkeit. Ich habe mich sehr oft lebendig gefühlt, habe ein Paar in den Bund fürs Leben begleitet, eben einem Bekannten und seinem drei Wochen alten Nachwuchs gelauscht, geliebt, gestritten, gehalten und mich halten lassen, wunderschöner Musik gelauscht, etwas wertvolles zurückbekommen, viel genossen, eine Liebe vertieft...
Aber auch einen meiner liebsten Menschen erst geradezu sterben sehen müssen und dann für immer verabschiedet, Zusammenbrüche durchgemacht, zum ersten Mal echte Angst um mein geliebtes Heimatland erlebt und mich manchmal auch gefragt, warum ich weiterleben sollte.

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Ich glaube, die lebendigsten Momente waren Abende, an denen ich allein war und einfach nur tanzen wollte, einer war die Hochzeit meiner Schwägerin, unzählige Momente des Händchenhaltens und Aneinanderkuschelns...und einer war auch die Beerdigung. Zusammen mit dem Tag vor ein paar Wochen, an dem ich nochmal am Grab war.

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