Rye

Ich habe heute den Abend bei einer Flasche unseres eigenen Obstweins mit meiner Mutter verbracht (und noch einiges intus, hui), viel über so viele Dinge geredet, bis wir irgendwann beim "Decameron" ankamen.
Man muss dazu wissen, mein Großvater war unglaublich belesen. Er hat allein für seine wissenschaftliche Arbeit über die Glaziologie über 1000 Bücher als Quelle aufgelistet (und alle gelesen, ich kannte ihn) und hatte eine spektakuläre Sammlung an Büchern aus allen Ländern und Zeitaltern, die sogar nummeriert wurde.
Die Sammlung existiert leider nicht mehr ganz vollständig, weil nie jemand so Interesse daran hatte wie er, aber ich habe heute das Decameron angesprochen, das ich in einer Ausgabe als Kind schon unglaublich faszinierend fand: In zwei Bänden gebunden, aber vor allem in einem Schuber mir sehr grafischen Darstellungen, haha. U know, das Decameron ist vornehmlich ein pórnographisches Werk. Rückblickend fand ich es spannend, wieso meine extrem prüden Großeltern so eine Version des Buches hatten. Wir sahen also die Sammlung durch und stießen dabei auf gewaltige Schätze (z.B. Dantes "Göttliche Kömidie" mit Anmerkungen eines Königs von Sachsen, übrigens ab der ersten Seite faszinierend) und neben dem Hepta- oder Pentameron (in jeweils einer Ausgabe) auf ganze drei verschiedene Ausgaben des Decameron. Bei meinen prüden Großeltern. Es war ein sehr vergnüglicher Abend, hahaha.

---

Jetzt habe ich eine polyamore Geschichte aus 1922 zum Lesen ausgeliehen und viele tiefe Einblicke in die Kriegs- und Nachkriegszeit durch einen Bildband von Heinrich Zille bekommen, einem Lieblingsbuch meiner Mutter. Es war so ein interessanter und schöner Abend, ich kann das Glück dabei kaum in Worte fassen. Es ist eine Mischung aus Liebe, Ehrfurcht, Neugierde, Wertschätzung und Sehnsucht, die mich dabei erfüllt hat. Und vor allem - sie hat mich erfüllt. Tief berührt.

---

Anbei ein Bild aus dem Band von Dantes "Göttlicher Komödie", Jahr unbekannt. Aber eins der Bücher heute war definitiv aus dem Jahr 1907, uff. (Verwackler sind auf den Alkohol zurückzuführen.)
Kanns gerne übersetzen, wenn jemand die Schrift nicht mehr lesen kann. Ich hab auch noch 2-3 andere Fotos aus den Büchern gemacht, falls jemand Interesse an Zilles Bildern hat.

---

Es war auf jeden Fall eine besondere Form von Glück, die ich empfunden habe, aber eine ganz wertvolle.

View more

Ich antworte mal ganz unphilosophisch: Dhuum, die Largos-Zwillinge und Qadim in Guild Wars 2.

---

Alles Raid-Bosse der schwereren Sorte. Letzteren trifft man zwei Mal, was schon mal zwei von drei Wings abdecken würde, haha.
Aber for real: Die angesprochenen Raid-Wings sind...nicht immer schwerer, aber schwerer im Einstieg als andere, zumindest ohne feste Gruppe. Dhuum, der Endboss von dem angenehm anspruchsvollen Wing 5 und einer der herausforderndsten (und spannendsten!) Bosse überhaupt, habe ich sogar schon einmal besiegt bzw. bin noch mehrfach knapp davor gewesen. Ein Kill ist einfach so befriedigend und eine echte Anerkennung für Skill. Die Largos-Zwillinge gehen dagegen als vielleicht schwerste Boss-Kombination durch, und Gott, ich liebe sie. Sie sehen so harmlos aus, optisch und auch der ganze Kampf, aber es hat es echt in sich. Ich liebe diesen ganzen Stil und ich würde gern mal diesen Boss schaffen, aber dafür fehlt mir definitiv der Skill. Und zuletzt Qadim, weil ich damit dann alle verfügbaren Raidwings gemeistert hätte. Das würde ich gern schaffen. Der Vorteil davon: Erstmal ein paar Kill(proof)s in der Tasche, findet man auch leichter die nächste Gruppe und damit wieder mehr Übungsmöhlichkeiten.

View more

Das beschreibt eigentlich eine Bindung seit einigen Monaten perfekt. Ich handle gegenüber der Person unfair, da gibts nix zu beschönigen, aber ich habe einfach keine Handhabe gefunden, anders zu handeln, wenn ich an mein Wohlbefinden gedacht habe.

---

Es begann irgendwie sehr schleichend. Es gab ein paar Warnzeichen, und mit einem Mal war alles voll davon. Dinge..passierten, Zeit und Umstände und überhaupt diese Dinge lagen nicht immer in unseren Händen; und ich war eigentlich zu sehr mit mir selbst und anderen Dingen beschäftigt. Dann wurde es extremer und diese Person fing immer mehr an, mich zu (ge)brauchen. Ich habe überall nur noch Warnzeichen gesehen, die mir nicht geglaubt wurden, und wusste, dass ich mich nicht schützen kann, wenn ich über bestimmte Grenzen hinausgehe, und well...wenn ich gerade darüber nachdenke, ich habe in dieser Zeit sogar Schaden genommen.
In dem Moment hat dann aber bereits etwas anderes meine volle Aufmerksamkeit eingefordert und ich habe mich vollständig von der Person zurückgezogen, ohne etwas zu erklären. Hoffend, dass sich manche Dinge von selbst erklären (allein schon, dass ich wahnsinnig viel zu tun hatte), aber die Person war in ihrem Stadium unfähig, irgendetwas von all dem zu erkennen. Auch das hat Gründe.
Darauffolgend hatte ich gehofft, dass sich mit ein paar Veränderungen der Umstände gewisse Dinge von selbst einstellen. Durch den Abstand vorher benutzte Kanäle mehr Benutzung erfahren. In der Zeit habe ich eine Enttäuschung erlebt und auch anschließend stellte sich nichts von selbst ein. Ich konnte und wollte kein "Wir müssen reden"-Gespräch initiieren, aber es ergab sich auch abseits davon und von diesem Brauchen-Gebraucht werden-Komplex rein gar nichts - was den Kreislauf verstärkte. Und fck, ich hätte es zu der Zeit tun sollen.

---

Ich weiß, dass ich mich unfair verhalte und verhalten habe. Die Person ist wegen mir in einem Punkt einer Schwebe und ohne mein Zutun nicht in der Lage, weiterzukommen. Das ist ihr nicht mal vorzuwerfen, zumindest in dem speziellen Punkt, weil ich ja nicht den Ansatz liefere.
Es war einfach nur so...dass ich Angst hatte. Dass ich gespürt habe, dass mich das verschlingen und mir übel mitspielen könnte. Dass es eigentlich in all diesen Monaten nie Raum für mich gab, nicht, um meine Vorstellungen für ein Ende dieses Zustands zu realisieren...nicht mal, damit ich über meine Vorstellungen rede. Das ist nicht vorwurfsvoll gemeint, ich muss es jetzt nur einfach endlich als Grund anerkennen.
Es ist eine richtig miese "Es gibt kein Richtig und kein Falsch"-Situation für beide Seiten. Everyone has their reasons and suffers from it. Aber mein Verhalten ist halt mindestens genauso Schlüssel dazu wie das der anderen Person, vielleicht auch noch mehr. Gefühlt noch mehr. Ich tue jemandem weh, das ist so oder so traurige Realität.

---

Ich kämpfe..oft damit. Meist schiebe ich es weg, weil es mich kaputt machen würde. Wenn es über mich kommt, dann mit jedem Mal heftiger und schmerzhafter.

View more

Mir geht ein lieb gemeinter, fast schon erleichterter Satz eines Freundes nicht aus dem Kopf, als ich mich letztens mal wieder im Voicechat blicken ließ: "Na wenigstens kannst du noch lachen." Darauf sind mir mir mehr Äußerungen auf- und eingefallen, die sich auf die Fähigkeit zu Lachen, oder auch offensiv über die Depression zu interagieren, bezogen.

---

Ich habe jetzt viel darüber nachgedacht und alles etwas anders beobachtet. Ich weiß, es wird schon sehr oft gesagt, dass die Depression nicht zwangsläufig eine immertraurige Miene bedeutet, aber ich glaube, wirklich was vorstellen kann sich kaum jemand darunter.
Ein Beispiel an mir selbst: Ich werde bei meinen Freunden wieder mehr "ich selbst" und bin nicht so...verändert. Sie bringen mich zum Lachen, sehr sogar, und das Lachen ist ehrlich. Genaugenommen fühl ich mich in den Momenten meinem echten Selbst auch wieder näher. Aber genau dieser Komplex an Dingen ist so unendlich auslaugend und entzieht mir die Kraft, statt mir welche zu geben. Und das ist die Depression. Keine Unfähigkeit, mit ihnen zu lachen.

---

Genauso, wenn man offen über die Probleme kommuniziert. Menschen, die mich in meinem sonstigen Standard kennen, nehmen oft an, dass es vorbei ist, sobald ich über die akute Phase jetzt gesprochen habe. Das stimmt aber nicht.
Ich habe z.B. gerade einer Freundin Bescheid gegeben, dass ich meine Verabredung wahrnehme, aber erst, wenn mein Medikament wirkt. Ich denke jetzt anders über die Wirkung auf andere nach und frage mich, ob es nicht strange wirkt, wenn man so etwas sagt. Aber ich brauche mir nur vorzustellen, unter Menschen zu gehen, und spüre, was es mit mir macht. Ich bin ja nicht dumm, ich hab viel Erfahrung damit. Nur ändern kann ich es nicht, aber drüber reden kann ich.

---

Idk. Sowas spukt mir die letzte Zeit immer mal wieder im Kopf rum. Vielleicht auch einfach eine Reaktion auf das für den grundsätzlichen Komplex fehlende Verständnis in Teilen meines Umfelds. Wenn ich dafür wieder Kraft hab, liegt eine Menge Arbeit vor mir, whew.

View more

Du vermischt da zwei Sachen. Die Geschichte mit der Strumpfhose ist eine Vorliebe, eine Neigung. Das andere Thema nennt sich Transgender.
Ich würde an deiner Stelle nur die Trans-/nonbinäre Identität ansprechen. Sehr viele Menschen können häufig und müssen auch nichts mit Vorlieben wie Strumpfhosen anfangen.

---

Du könntest bei ihr ja mal generell die Themen LGBT+ oder Transgender ganz allgemein ansprechen, um auf dem Themenfeld vorzufühlen. Oder ihr von einer erfundenen Person erzählen, die du bspw. online kennengelernt hast, die trans* ist, und ihre Meinung dazu erfragen. Wenn sie offen und positiv reagiert, hast du ein sicheres Feld, und wenn nicht, fällt es dir vielleicht leichter, sie dazu zu bewegen, sich zu informieren.
Bei mir hat sich mal eine frühere Freundin als transgender geoutet, nachdem sie mich zuvor anonym (hier auf ask, haha) fragte, was ich von einer trans* Person im Freundeskreis halten würde. Als ich positiv reagierte, folgte kurz darauf das Outing. Ich fand das damals dann auch voll ok so und hab den Umweg verstanden, deswegen auch mein Rat in der Richtung. Solange keine Lüge draus wird, sondern ein Vorfühlen, versteht sich.

---

Was ich persönlich davon halten würde? Nun ja, das mit der Vorliebe wär mir halt to much, da würde ich aufgrund einer negativen Erfahrung vorfühlen, ob die mutmaßliche Trans-Identität dann auch nur einer Vorliebe oder Vorstellung entspringt. Wenn es nur um Trans-Identität geht - ich hab ein Elternteil mitten in der Transition, ich würd euch zum Nummern tauschen raten. xd

View more